Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sanken im Mai um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das ist der erste Rückgang im laufenden Jahr und zugleich der stärkste seit April 2020. Dennoch sehen Experten wenig Grund zur Beunruhigung. Die Auftragseingänge liegen noch immer höher als vor Ausbruch der Coronakrise. Sorge macht jedoch weiterhin der Materialmangel.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sanken im Mai um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat
- Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen sie 54,3 Prozent höher
- Ein Grund für den Rückgang im Vergleich zum April 2021 dürften die Materialengpässe sein
+54,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat
Zwar gingen die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Vergleich zum Vormonat um 3,7 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen sie aber um 54,3 Prozent höher. Der Mai 2020 stand noch voll im Eindruck der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.[1]
Zieht man den Februar 2020 zum Vergleich heran – in diesem Monat gab es die Corona-Einschränkungen noch nicht – beträgt das Plus 6,2 Prozent. Damit liegen die Auftragseingänge weiter über dem Niveau vor der Krise. Zudem war es der erste Rückgang der Auftragseingänge im Jahr 2021.
Materialmangel macht weiter Sorge
Ein Grund für den Rückgang der Auftragseingänge dürfte auch sein, dass einige Materialien weiter knapp sind. Das vermutet Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Er glaubt: „Die Industrie hat weiterhin gute Quartale vor sich, aber vermutlich endet nun langsam die Sondernachfrage.“[2]
Außerdem betont Gitzel, es habe in den vergangen zwölf Monaten nur zwei Rückgänge gegeben. „Damit liegt der Auftragsbestand seit Auflegung der Zeitreihe im Jahr 2015 auf einem Allzeithoch.“
Es waren vor allem die Auslandsaufträge, die zurückgingen. So sanken diese im Mai um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Auftragseingänge aus dem Inland stiegen hingegen um 0,9 Prozent.
Broker mit ETF-Sparplänen im Vergleich »
Weiterführende Links: