Der Börsenstart der Bahn – Am 27. Oktober ist es soweit
Der Boden, den die Bahn damit betreten wird, ist momentan alles andere als eben, und vor allem sehr glatt. Die Finanzkrise macht der Börse immer wieder aufs Neue zu schaffen. Ein Börsenstart in dieser Zeit kann ein Flop werden, der seinesgleichen suchen wird in den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten.
Aber wie jeder weiß: Wenn Hartmut Mehdorn sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird das auch gemacht. Das ist mit den Preiserhöhungen so trotz gestiegenen Gewinns. Und wenn der Bahnchef an die Börse will, dann geht es eben mit seinem Unternehmen an die Börse, und das am 27. Oktober. Ungeachtet dessen, wie miserabel die Situation an den Aktienmärkten der Welt gerade ist. Mehdorn eben. Die Bahn eben.
So sagte der Chef heute in Berlin: „Trotz der angespannten Situation an den internationalen Finanzmärkten gehen wir zuversichtlich in die heiße Phase des Börsengangs, denn aus unseren bisherigen Gesprächen mit Investoren haben wir eine Vielzahl erfreulicher Rückmeldungen erhalten“.
Wie bereits klar ist, hat die russische Staatsbahn Interesse an Anteilen. „Wir werden uns wohl um einen etwa fünfprozentigen Anteil bemühen“, sagte Wladimir Jakunin, der Präsident der Staatsbahn der „International Herald Tribune“. Und auch andere Interessenten gibt es. Der Beginn der Zeichnungsfrist ist für den 13. Oktober angesetzt. Ob dies vielleicht dann ein „Schwarzer Montag“ für die Bahn sein wird?
An die Börse gebracht werden sollen 24,9 Prozent der DB Mobility, einer Sparte der Deutschen Bahn. Die Infrastruktur der Bahn soll jedoch zu 100 Prozent im Besitz des Bundes bleiben. Wie viel Erlös der Börsenstart bringen wird, ist fraglich. Eine Spanne von vier bis acht Milliarden Euro scheint möglich zu sein. Die Erstnotierung erfolgt im Prime Standard, dem regulierten Markt der Wertpapierbörse in Frankfurt. Ein späterer Aufstieg in den MDAX oder gar den Dax ist dadurch möglich gemacht.