Eine böse Vermutung der BaFin: Doch Insiderhandel bei der Hypo Real Estate?
Der Verdacht bestand bereits, die Staatsanwaltschaft München wurde auch schon tätig, wie bereits gemunkelt wurde. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ nun aber berichtet, soll die BaFin jetzt die Untersuchungen aufgenommen haben. Dabei wird jedoch nicht nur im Bereich der Hypo Real Estate ermittelt, sondern gleich gegen mehrere Banken, wie es scheint.
Es geht dabei um das böse Wort Insiderhandel, ein Todesstoß für jeden Börsenhändler, und auch für jeden Banker und Unternehmer. Dabei ist dies, auch wenn es für Laien so scheinen mag, alles andere als ein Kavaliersdelikt. Bei Insiderhandel, dem Handel mit Insiderwissen also, bei dem es um Unternehmensinterna geht, die nur dann nach außen dringen dürfen, wenn alle Aktionäre zeitgleich darüber informiert werden, nicht aber eine begrenzte Anzahl. Insiderhandel greift unmittelbar in das Börsengeschehen ein, und verwischt Kurse und den gesamten Aktienindex, in dem das jeweilige Wertpapier gehandelt wird.
Wie die „Süddeutsche“ berichtet, sollen gleich mehrere Banken Kenntnisse aus Insiderhand für ihre Zwecke verwendet und kurz vor dem Absturz der HRE gegen Ende September des vergangenen Jahres Aktien der Hypo Real Estate im großen Stil verkauft haben. Dabei geht es vor allem um „auffällige“ Verkäufe, die kurz vor dem drastischen Wertabfall der HRE-Aktie, die von der Bundesfinanzaufsicht (BaFin) bemerkt worden waren. Dabei sollen vor allem nicht nur Aktien verkauft worden seien, die im Besitz der betroffenen Banken lagen, sondern auch Aktien von Bankkunden. Hier tut sich ein Wespennest auf, das so einigen Banken richtig wehtun wird. Angeblich hat die BaFin die Banken inzwischen dazu aufgefordert, ihr die Daten der jeweiligen Kunden mitzuteilen.
Da Insiderhandel eine Straftat ist, werden nach der Überprüfung durch die BaFin die jeweilig zuständigen Staatsanwaltschaften eingeschaltet werden. Und dann würde es wirklich ans Eingemachte gehen. Denn: Bei Insiderhandel droht nicht nur eine Geldstrafe, nein, eine Verurteilung kann bis zum Höchstmaß von fünf Jahren Gefängnis gehen. Zusätzlich hat die Bundesfinanzaufsicht die Möglichkeit, ein aufsichtsrechtliches Verfahren gegen die jeweiligen Banken einzuleiten, und das würde zusätzlich Strafe kosten, davon ist auszugehen.
Diese ganze Situation wirft ein noch schlechteres Licht als bisher auf die Hypo Real Estate und ihre ganzen Geschäftsgebaren. Sollten sich die Verdachtsmomente als wahr erweisen, bliebe der Bundesregierung nichts mehr Anderes übrig, als den Immobilienfinanzierer zu verstaatlichen, zur Not via Zwangsenteignung, um dem Ganzen wieder eine normale Richtung zu geben. So ist das Ganze nur noch eine Mördergrube, in dem die Milliardenhilfe aus dem SoFFin-Topf regelrecht aufgefressen wird.