Die Deutsche Bank darf nun endlich bei der Postbank einsteigen
Nun ist es da, das wichtige Ja des Bundeskartellamtes. Die Deutsche Bank darf endlich einsteigen bei der Banktochter der Deutschen Post. Übernommen werden fürs Erste 22,9 Prozent der Anteile an der Postbank, eine spätere Übernahme der Mehrheit wurde nun auch rechtlich möglich gemacht. Dies gab das Bundeskartellamt inzwischen bekannt. Damit ist es der Deutschen Bank möglich, wieder der unangefochtene Branchenführer auf dem Bankenmarkt unseres Landes zu werden.
Schrittweise kann die Deutsche Bank nun die Postbank übernehmen und hat damit auch nach und Zugriff auf das größte Privatkundengeschäft in Deutschland, dass die Noch-Post-Tochter mit gut 14 Millionen Privatkunden hält. Im Gegenzug dazu erhält die Deutsche Post etwa neun Prozent der Anteile an der Deutschen Bank, wie bereits im Januar beschlossen worden war. Auf indirekte Weise wird damit auch der Bund, als Eigentümer der Deutschen Post AG, Anteilseigner der Deutschen Bank.
Bereits im September des vergangenen Jahres war es zu einer Einigung zwischen der Post AG und der größten Bank Deutschlands gekommen, nachdem es monatelang zuvor Gerüchte über einen Verkauf der Postbank gegeben hatte. Dabei waren auch andere Bieter im Gespräch gewesen, diese waren jedoch nach und nach ausgestiegen. Auch die Commerzbank (aktuell mit sehr guten Angeboten im Bereich Festgeld und Girokonto unterwegs) und die Dresdner Bank, damals noch zwei verschiedene Geldinstitute, wollte gemeinsam für die Postbank bieten, konnten sich jedoch nicht auf wichtige Eckpunkte einigen. Dennoch kam es dann sogar zwischen beiden Banken zu einer Fusion, die Commerzbank übernahm die Dresdner Bank, deren ehemaliger Mutterkonzern Allianz nun im Laufe des nächsten Monats eine eigene Bank gründen möchte.
Geplant war der Deal der Deutschen Bank also von langer Hand, doch die Finanzwirtschaftskrise warf der Übernahme ein paar Knüppel zwischen die Beine. So wird statt der geplanten Übernahme von vorerst 29,75 der Anteile an der Post vorerst eine Übernahme von nur 22,9 Prozent erfolgen. Nachdem es in der Mitte des vergangenen Monats erst so aussah, als würde – ganz wie auf unserer Seite zum Thema Konjunkturrisiko beschrieben – die Übernahme aufgrund der schwächelnden Konjunktur und der nachgebenden Aktienkurse ganz platzen, nachdem die Deutsche Bank für das Geschäftsjahr 2008 den ersten Verlust in ihrer Geschichte vorlegen musste gab es dann doch eine Einigung über eine Änderung der Konditionen.
Heute stieg dann auch gleich der Wert der Deutsche Bank-Aktie um im Moment fast neun Prozent. Die positive Meldung des Bundeskartellamtes hat sich also gleich an der Börse niedergeschlagen und das Wertpapier der Deutschen Bank nach oben gepusht. In ähnlicher Größenordnung stiegen auch die Kurse der Postbank und deren Mutter, der Deutschen Post AG – eine überaus interessante und vor allem auch nachvollziehbare Korrelation. Nach der Talfahrt der letzten Tage nimmt der DAX nun also wieder Kurs auf und kratzt langsam wieder an der magischen 4.000 Punkte-Marke, diesmal jedoch nicht im Abwärts-, sondern wieder im Aufwärtstrend.