Spam-Mails treiben den Kurs von Talktech Telemedia
Laut Information der Euro am Sonntag vom 24. Juni 2007 haben Unbekannte in den 2 Tagen zuvor eine Spam-Lawine ungeahnten Ausmaßes gestartet. Dabei wurden rund fünf Milliarden E-Mails an Adressen in aller Welt verschickt, die zum Kauf der Aktien des US-Unternehmens Talktech Telemedia geraten haben. Laut den Absendern der Spam-Mails soll sich der Kurs der Aktie innerhalb der kommenden Tage verdreifachen. Das Prinzip dahinter ist natürlich dasselbe, wie es schon zigfach mit anderen Werten praktiziert wurde: die Absender der Spam-Mails kaufen sich ein paar Tage vorher in großer Summe in einen möglichst illiquiden Pennystock (Ausdruck für eine Aktie, die unterhalb der Grenze von einem US-Dollar notiert) ein und „empfehlen“ es dann in ihren Mails. Springen dann erste Anleger in der Hoffnung auf schnelle Kursgewinne auf die Empfehlung an, verkaufen die Initiatoren ihre Aktienbestände in die steigenden Kurse hinein. Die Anleger bleiben dann auf ihren teuer gekauften aber wertlosen Papieren sitzen und können oft nichts anderes mehr tun, als Verluste zu realisieren. Auch andere Blogs haben bereits über diesen Spam-Versuch berichtet (Talktech Telemedia Spam). Den genauen Inhalt der Mail hat der Betreiber von Joes Blog veröffentlicht: Pennystock Spam-Analysis and why spamassassin doesn`t get it. Ungewöhnlich im Vergleich zu anderen Aktienspams war zum einen das hohe Mailaufkommen und zum anderen die Mail an sich. Mit rund fünf Milliarden Mails beanspruchten die Urheber dieser Aktion im betreffenden Zeitraum nach Angaben der Euro am Sonntag fast zehn Prozent des weltweiten Spamaufkommens für sich. Und auch die Mail war geschickter gestaltet, indem die Empfehlung der Mail als PDF-File anhing, um die Spamfilter zu umgehen.