Deutsche Bundesbank 2008 mit Gewinn
Die Deutsche Bundesbank kann für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008 einen Gewinn ausweisen, welcher mit 6,3 Milliarden Euro gleich um ganze 2,0 Milliarden Euro höher war als noch im Jahr davor. Doch dieses Geld behält die Bundesbank nicht etwa in den eigenen Kassen, sondern es wurde noch am heutigen Tag in voller Höhe gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz in die Kasse des Bundes abgeführt. Ein kleiner, hoffnungsfroher Schimmer also für die von der Finanzkrise und den beiden Konjunkturpaketen so stark gebeutelte Geldbörse unseres Landes.
Bundesbankpräsident Axel Weber sagte dazu „Trotz kräftiger Aufstockung der Rückstellungen ist der Bundesbank-Gewinn deutlich höher als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Euro-Zinserträge zurückzuführen. Zusätzlich besteht im Gegensatz zum Vorjahr kein Abschreibungsbedarf auf Devisen oder Wertpapiere“. Und: „Die globale Finanzkrise hat deutlich gemacht, welche Bedeutung der Stabilität des Finanzsystems zukommt“.
Dies ist auch der Grund, wieso zum 1. Mai dieses Jahres ein neuer Zentralbereich innerhalb der Bundesbank geschaffen wird: „Finanzstabilität“ soll das Kind heißen und die Expertise der Bundesbank in diesem Bereich zusammenfassen. Das heißt im Klartext: Die Bundesbank wird in Zukunft ein weitaus stärkeres Auge auf die Stabilität der Finanzmärkte haben, um gegebenenfalls schneller Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, als es in der gegenwärtigen Krise der Fall war. Trotz Vorzeichen hatte die Immobilienkrise in den USA die gesamte Weltwirtschaft eiskalt erwischt und nur langsam erholen sich die globalen Finanzmärkte von den bitteren Einbrüchen und Verlusten.
Im Bezug auf die Entwicklung der Konjunktur gibt sich der Bundesbankpräsident übrigens pessimistisch: „Die Weltwirtschaft befindet sich derzeit in einem scharfen Abschwung, dabei stellen die Finanzmarktturbulenzen auch weiterhin ein Abwärtsrisiko dar. Auf Grund der rückläufigen Exportnachfrage ist die deutsche Wirtschaft besonders stark betroffen. Wir werden in diesem Jahr einige Monate mit negativen Inflationsraten sehen. Dies sollte aber nicht mit einer Deflation verwechselt werden“.
Die Zahlen der Deutschen Bundesbank für 2008 im kurzen Überblick:
„Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren die Zinserträge in Höhe von 16,9 Milliarden Euro (im Vorjahr: 13,1 Milliarden Euro), von denen 15,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: 11,7 Milliarden Euro) auf Zinserträge in Euro entfielen. Dem standen Zinsaufwendungen von 8,5 Milliarden Euro (im Vorjahr: 5,6 Milliarden Euro) gegenüber, so dass sich ein Nettozinsertrag von 8,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: 7,5 Milliarden Euro) ergeben hat. Für das Jahresergebnis waren ferner maßgebend das Nettoergebnis aus Finanzoperationen, Abschreibungen und Risikovorsorge von +0,6 Milliarden Euro, (im Vorjahr wegen Abschreibungen auf Fremdwährungen -1,9 Milliarden Euro) sowie das Nettoergebnis aus monetären Einkünften in Höhe -1,8 Milliarden Euro wegen Dotierung einer Rückstellung für Geschäftspartnerrisiken aus geldpolitischen Operationen im Eurosystem (im Vorjahr -0,1 Milliarden Euro).“
(Quelle der Zahlen im Überblick: Deutsche Bundesbank)