Wo geht es lang für die Wirtschaft in Europa?
Sie steht vor der Tür, die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank. Wie die Erhöhung jedoch aussehen wird, scheint immer unklarer zu sein. Während wochenlang von einem 0,25 Prozent-Schritt die Rede war, könnte sie nun sogar deutlich höher ausfallen. Die Inflation muss auf irgendeine Art und Weise ausgebremst werden und ganz Europa blickt auf Jean-Claude Trichet, den Chef der EZB.
Dem „Handelsblatt“ sagte ein Aktienhändler dazu: „Es wird sehr darauf ankommen, was die EZB heute tut und was Trichet sagt“. Und: „Eingepreist haben die Märkte aber einen Viertelpunkt“, sagte ein Händler. „Sollte es mehr werden, dürfte es erst mal negativ einschlagen.“ So kann es kommen, dass der DAX, der Deutsche Aktienindex, unter die 6.000 Punkte fällt, wenn es mehr wäre als die Erhöhung um ein Viertelprozent. Heute um 14 Uhr soll die Bekanntgabe des neuen Leitzinssatzes für die Euro-Zone erfolgen. Ein wichtiger Schritt für die Europäische Zentralbank und für Europa. Die Inflation lag im Mai in der ganzen Euro-Zone bei 4,0 Prozent. Ein Wert, der drastische Schritte erforderlich macht. Dazu kommt der immer noch steigende Preis für Rohöl, der jetzt über 144 US Dollar je Barrel liegt. Und auch hier ist kein Ende in Sicht.
Die Aktien befinden sich also in einer langsamen Talfahrt, und je nach Entscheidung der EZB werden die Kurse noch ein wenig oder sogar ein wenig mehr nach unten gehen. Dennoch sollte man als Aktionär jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Ganz im Gegenteil. Denn genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt, im Rahmen der eigenen Geldanlage einen günstigen Preis für gute Aktien zu bezahlen. Um dann später, wenn die Kurse wieder steigen, einen mehr oder minder hohen Gewinn mitzunehmen.
Natürlich ist das immer mit Risiko verbunden, aber genau deshalb sollte man nie sein ganzes Vermögen in Aktien und Fonds anlegen, sondern maximal 25 Prozent. Gute Strategien dazu erhalten Sie übrigens in „Investieren statt sparen“ von Max Otte. Das im Ullstein-Verlag erschienene Buch zeigt auf, wie man mit Aktien die finanzielle Unabhängigkeit erreicht. Und das auch in Zeiten der Krise.
Wichtig ist, in dieser ganzen globalen Krise auf dem Finanzmarkt und bei den dramatisch ansteigenden Ölpreisen nicht den Kopf zu verlieren, sondern nach vorne zu sehen und die Gunst der Stunde zu nutzen, um erstmalig ein Aktiendepot bzw. ein Fondsdepot zu eröffnen, oder es unter „Normalpreis“ mit guten Aktien bzw. Fonds zu füllen.
Krisen sind meist das, was man selbst, als Einzelner, daraus macht. Dies ist auch im Jahr 2008 nicht anders, in der weltweit die Menschen stöhnen und ächzen, weil das Öl und die Lebensmittel teurer werden, und die USA in Folge der Immobilienkrise und der Finanzkrise immer mächtiger wankt.
Wachsamkeit ist angemahnt in solchen Zeiten. Anleger sollte aber auch die Chancen nutzen und Nischen sehen. Und nicht zurück sondern nach vorne sehen. Die Aktienmärkte werden sich wieder erholen, dies war immer so, dies wird immer so sein.
Wenn die EZB den Leitzins erhöht, was sie auf jeden Fall tun wird, wird ein Wanken oder gar ein kurzes Straucheln der Börse kommen. Dennoch wird Europa auch diese Krise überstehen. Wie die Weltwirtschaft jede größere Krise bisher überstanden hat, sei es nun auf dem Finanzmarkt oder auf dem Markt für Rohöl. Es geht immer voran, man muss es nur wollen…