Inflation in der Eurozone erneut gestiegen
Wie das europäische Statistikamt Eurostat heute mitteilte, betrug die Teuerungsrate im Mai 2008 3,70 Prozent und stellt den höchsten Wert dar, der seit Gründung der Europäischen Zentralbank gemessen wurde.
Gegenüber dem Vormonat, in welchem die Inflation noch bei 3,30 Prozent gelegen hatte, stellt die aktuelle Zahl eine neuerliche Steigerung um 0,40 Prozentpunkte dar.
Besonders drastische Auswirkungen hat die gestiegene Inflation für Sparer, die auf sichere Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld setzen.
Bei Zinsen von 4,50 bis 5,00 Prozent vor Steuern, welche aktuelle Angebote bieten, bleibt dem Sparer nur dann eine positive Nettorendite, wenn sich seine Zinserträge im Bereich des persönlichen Sparerfreibetrags bewegen.
Da Zinserträge oberhalb dieses Freibetrages mit dem persönlichen Grenzsteuersatz zu versteuern sind (ab 2009 im Rahmen der Abgeltungssteuer dann nur noch mit einem pauschalen Steuersatz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und evtl. Kirchensteuer), ist die reale Wertentwicklung des angelegten Geldes nach Abzug von Steuern und Inflation meist schon negativ.
Wie sich mit unserem Rechner zur Kapitalgarantie berechnen lässt, sollten Anleger anstatt zu Tages- oder Festgeldkonten lieber inflationsgeschützte Anleihen wählen bzw. diese als Mittel zur Diversifikation ihres Portfolios einsetzen.
Basierend auf den aktuellen Inflationsdaten hat die EZB denn auch erstmals nach vielen Monaten eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt, wodurch sich das Gefälle zwischen den Leitzinsen in den USA und denen in der Eurozone noch weiter verstärken wird.
Angesichts konstant hoher Rohstoff- und Energiepreise sowie anstehenden Lohnerhöhungen in vielen Bereichen der Wirtschaft ist auch in den nächsten Monaten mit einer anhaltend hohen Inflation zu rechnen.