Wie legen deutsche Lebensversicherer das Geld ihrer Kunden an?
Ende 2009 wurden durch Lebensversicherer in Deutschland 670 Milliarden Euro treuhänderisch für deren Kunden angelegt. Vorwiegend wird dabei eine Geldanlage in sicheren Investmentformen bevorzugt, weil die Versicherungen bei den meisten Verträgen eine Kapitalgarantie sowie hinsichtlich der Rendite etwa eine jährliche Mindestverzinsung von 2,25 Prozent auf den Sparanteil der Beträge sicherzustellen haben.
In Deutschland unterliegen die Gelder von Anlegern einer strengen Aufsicht sowie festen Vorschriften, die vom Gesetzgeber beschlossen wurden und so den Kapitalgeber absichern sollen. Zu den risikoärmeren Anlageformen gehören festverzinsliche Wertpapiere und Hypotheken- bzw. Schuldscheindarlehen sowie Immobilien.
Einer Ende 2007 veröffentlichten Statistik der Ratingagentur Assekurata ist zu entnehmen, dass die Investitionen in Anleihen und Hypotheken 67 Prozent, in Investmentfonds 19 Prozent, in Aktien (Direktanlage) 6 Prozent, in Beteiligungen 4 Prozent sowie in Immobilien 2 Prozent ausmachen. Ins Auge sticht dabei auch, dass Aktien und außerbörsliche Firmenbeteiligungen (Private Equity) durchschnittlich bei allen Lebensversicherern weit unter der höchstzulässigen Quote von 35 Prozent liegen, wohl auch eine Reaktion auf die nach der Jahrtausendwende erfolgten Kursstürze am Neuen Markt.
Trotz des geringen Aktienanteils schlägt der Crash auf die Gesamtverzinsung durch, so dass voraussichtlich im kommenden Jahr die Überschussbeteiligungen um einige Zehntel Prozentpunkte heruntergesetzt werden müssen. Hinzukommen Probleme bei Pfandbriefen sowie höher verzinsten Unternehmensanleihen. Eventuell werden Wertberichtigungen notwendig, wobei negative Auswirkungen für die Versicherten nicht ausgeschlossen werden können.
ck