Halal? Halal heißt das Zulässige, Erlaubte und Gestattete auf Arabisch und folgerichtig sind alle „nicht halalen“ Dinge einem strengen Moslem, der sich an die Gesetze der Scharia hält nicht erlaubt. Es ist vergleichbar mit dem jüdischen Begriff „koscher“. Genaueres zu Halal und dem Gegenteil Haram könnt ihr im Islam Portal nachlesen.
Was hat Halal und die Sharia auf einem Blog zum Thema Finanzen und Geldanlage zu suchen?
Ganz einfach, die Finanzwelt ist globalisiert und auch die westlichen Bankinstitute und Fondsgesellschaften wollen etwas vom großen Kuchen der gläubigen Moslems, speziell von den schwerreichen Ölmagnaten, abhaben.
Somit müssen sich die Finanzinstitute den Kundenwünschen ihrer moslemischen Kunden anpassen und speziell für Sie maßgeschneiderte Produkte anbieten.
Ein Grundprinzip jeder schariakonformen Geldanlage ist der Verzicht auf jegliche Zinsen.
Quelle: http://de.wikipedia.org – Dieses Bild steht unter der “GNU Free Documentation License”
Somit fallen viele klassische Anlageprodukte, wie z.B. normale Staatsanleihen und Tagesgeld als Anlageziel weg. Weiterhin darf in diversen Branchen nicht investiert werden unter anderem in die Rüstungsindustrie, Pornographie und in der Glücksspielbranche.
Auch Investments in Schweinefleisch oder Firmen, die mit nicht geschächtetem Fleisch ihr Geld verdienen, sind tabu.
Um trotzdem an das Geld dieser Anleger zu kommen, gibt es diverse Staatsanleihen von islamisch geprägten Ländern wie Malaysia, Bahrain und Pakistan. Diese Liste wird jetzt von einem bis jetzt nicht als besonders islamischem aufgefallenem Bundesland erweitert. Sachsen-Anhalt bietet eine „Sukuk“-Anleihe an, aber wie bekommt der Anleger seine Rendite, wenn er keine Zinsen erhalten darf? Das ist gar nicht so schwer, denn Erträge aus Leasingeinnahmen sind halal. So wurden einer Stiftung die Nutzungsrechte an Landesimmobilien für 100 Millionen Euro übertragen, diese wiederum vermietet die Immobilien an Sachsen-Anhalt. Innerhalb von dreißig Jahren verpflichtet sich das Bundesland, die Immobilien zurückzukaufen. Die Anleger können sich nun über die Anleihe an der Stiftung beteiligen und erhalten eine Dividende, die schariakonform ist, da es sich um eine Leasinggeschäft und kein Zinsgeschäft handelt.
Laut wakeupnews.de „erobert islamisches Geld die Welt“ und beruft sich dabei auf eine Studie eines großen Maklerverbundes. Somit war klar, dass es sich nicht nur um „Peanuts“ handelt.
Ähnlich wie die Banken auch „Ökofonds“ anbieten, kann man an den deutschen Börsen schariagetreue Investmentzertifikate erwerben mit dem Namen „Islamic-Equity Builder“.
Auch Aktienfonds, die sich diesem Thema verpflichtet haben und in Deutschland handelbar sind, gibt es, wenngleich der „ UBS Islamic Fund Global Equities“ bislang der einzige derartige Fonds ist.
Die TAZ geht in einem leicht zynischen Beitrag auf die „korankonformen“ Anlagen ein und weist auch auf die Umstände hin, dass bis vor wenigen Jahrhunderten es auch Christen verboten war, Zinsen zu verlangen bzw. zu erhalten.