Madoff schämt sich für seinen Milliardenbetrug und bekennt sich schuldig
„I am actually grateful for this opportunity to publicly comment about my crimes, for which I am deeply sorry and ashamed“ – „Ich schäme mich für meine Verbrechen und entschuldige mich dafür“. Dies sagte der Milliardenbetrüger Bernard L. Madoff heute vor dem Gericht in New York, das ihn wohl mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ins Gefängnis schicken wird.
Bis zu 150 Jahre Haft drohen ihm, der einst eine Legende der Wall Street war, nun aber möglicherweise für den größten Skandal in der Geschichte der Finanzwelt gesorgt hat. In gleich elf (!) Punkten wird Madoff angeklagt. Darunter sind Wertpapierbetrug, Meineid und sogar Geldwäsche. Da in den USA die Rechtslage anders ist als bei uns, kann es also sein, dass er zu 150 Jahren verknackt wird.
Der inzwischen 70 Jahre ehemalige Nasdaq-Chef wird also kaum um das Gefängnis drum herum kommen und möglicherweise den Rest seines Lebens hinter Gittern fristen. Dazu kommt, dass es wohl zur kompletten Beschlagnahmung seines Privatvermögens kommen wird. Ob davon auch seine Frau betroffen sein wird, die millionenschwer ist, kann allerdings noch nicht gesagt werden. Madoffs alleiniges privates Vermögen soll sich auf eine Summe von um die 170 Milliarden US Dollar belaufen soll, wie das „Wall Street Journal“ berichtet hat.
Bernard L. Madoff hatte seine Investoren mit einem Schneeballsystem und bis zu 46 Prozent Zinsen in sein System der Geldanlage gelockt. Dass alles nur ein Fake war und mittels der neuen Investoren die Zinsen der alten gezahlt wurden, wusste niemand außer Madoff und möglicherweise seinen Komplizen, die es gerüchteweise geben soll. Dass er nur allein für diesen Betrug verantwortlich sein könnte, erscheint fast unwahrscheinlich anhand dieses Ausmaßes des immerhin größten Betrugs in der Geschichte der Weltwirtschaft.
Ob er allein gehandelt hat, wird möglicherweise der Prozess zeigen, vielleicht aber wird auch niemals die ganze Wahrheit ans Licht kommen. Nachdem möglicherweise Beamte des SEC, der Bundesfinanzaufsicht in den USA, mehr als einmal alle Augen zugedrückt haben, wenn es um Madoff und Hinweise auf seinen Betrugsfall ging, kann man fast davon ausgehen.