Laufzeitfonds im Aufwind
Die Nachfrage nach Laufzeitfonds hat stark zugenommen und wird 2008 mit großer Wahrscheinlichkeit weiter stark ansteigen. In den USA gehören diese Fonds schon lange zum Repertoire jeder Pensionsgesellschaft. Die Laufzeitfonds basieren auf dem Lebenszyklus Modell, deshalb werden Sie auch teilweise Lebenszyklus Fonds oder Zielsparfonds genannt. Das Konzept ist recht einfach erklärt, es wird davon ausgegangen, dass der Kunde in jüngeren Jahren ruhig in chancenreichere Anlagen wie z.B. Aktien investieren kann, da noch genug Zeit bleibt um kurzfristige negative Schwankungen über die Jahre hinweg auszugleichen bzw. wieder einzuholen. Zu einem späteren Zeitpunkt findet dann sukzessive eine Umschichtung in weniger riskante Anlagen wie z.B. in Staatsanleihen und Geldmarkttitel statt. Mit dieser Strategie versucht man einerseits die Chancen des Aktienmarktes mitzunehmen und gleichzeitig im letzten Abschnitt des Fondslebens das angesparte Fondsvermögen zu erhalten. Vorreiter in diesem noch recht jungen Markt der Laufzeitfonds ist die Investmentgesellschaft Fidelity, aber seit drei Jahren gibt es auch von deutschen Anbietern ähnliche Angebote.
Meist ist am Fondsnamen schon zu erkennen, für welchen Anlagehorizont der jeweilige Fonds gedacht ist. So steht der Fonds mit dem Namen „Target 2040“ für das Sparziel im Jahre 2040. Geht man davon aus, dass der Anleger zum Rentenbeginn auf sein angespartes Fondsvermögen zugreifen möchte, so wäre dieser Fonds für einen ca. 30-35-jährigen Anleger passend.
Fidelity wirbt für sein Lebenszykluskonzept, mit dem Hinweis das Sparer eine komplette Vermögensverwaltung erhalten, wie sie sonst nur professionelle Anleger bekommen. Diese Aussage geht meiner Meinung nach klar über die Wirklichkeit hinaus. Die einzige Anpassung an den Kunden findet über das Sparendziel statt und ein wirklich professioneller Anleger sollte wert auf ein individuelles Anlagekonzept legen, z.B. wird bei den Laufzeitfonds in keiner Weise auf die unterschiedliche Risikobereitschaft der Anleger eingegangen. Der Altersvorsorge Insider Blog schreibt „Diese Strategie garantiert optimale Gewinnchancen bei kalkulierbaren Risiko“.
Und was hat das mit der Abgeltungssteuer zu tun?
Alle Fondsanteile, die vor der Einführung der Abgeltungssteuer gekauft wurden fallen nicht unter die neue Abgeltungssteuer, welche in Höhe von 25 Prozent auf Kapitaleinkünfte erhoben wird. Bei diesen Fonds gilt somit auch nach 2009 die bisher geltende Regel, dass Kursgewinne nach einer Haltezeit von zwölf Monaten steuerfrei bleiben. Somit bietet es sich an noch vor 2009 Positionen aufzubauen. Eine sehr genaue Erläuterung der Auswirkungen der Abgeltungssteuer hat der Oberamtsrat im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Herr Dipl. Finanzwirt Heinz-Josef Nüssgens, in seinem Referat Zusätzliche Altersvorsorge in seinem Artikel 25 % auf alles – Außer Tiernahrung beschrieben.