Terror in Bombay – Das aufstrebende Wirtschaftsland Indien in Bedrängnis
Die indische Hauptstadt Bombay galt als eine der sichersten Hauptstädte in aller Welt. Durch die verheerenden Terroranschläge gleich in mehreren Bereichen der Stadt wird das Image Bombays, wie das Image des ganzen Landes, ins Gegenteil verkehrt.
Von über 100 Toten ist die Rede, wie viele es genau sind, kann wohl erst in einigen Tagen gesagt werden, wenn der ganze Horror vorüber ist. Inzwischen hat sich auch Großbritannien eingeschaltet und will 100 Experten des Antiterrorkampfes nach Bombay schicken.
Indien, das Land, das sich an den eigenen Haaren aus dem Dreck gezogen hat und von einem Dritte-Welt-Land zu einer aufstrebenden Wirtschaftsmacht wurde, versinkt nun in einem Sumpf aus Blut und Angst.
Erst kürzlich hatte die Wochenzeitschrift „Wirtschaftswoche“ ein Sonderheft über Indien herausgegeben. Und auch die Studie der US-amerikanischen Geheimdienste sah Indien im Jahre 2025 neben den USA und China Kopf an Kopf als führende Wirtschaftsmächte.
Und genau in diese Zeit hinein kommt nun der blutige Terror und bringt damit nicht nur ein ganzes Land in Angst und Unruhe, sondern auch die vielen ausländischen Besucher und dort arbeitende Ausländer.
Unter den angegriffenen Zielen ist auch das Luxushotel Taj Mahal, welches vor Stunden bereits befreit schien, dessen Situation nun aber plötzlich wieder ungeklärt ist. Inzwischen ist im Oberoi Trident, dem anderen betroffenen Luxushotel, Feuer ausgebrochen. Laut eines AFP-Reporters fallen dort fortwährend Schüsse und es dringen Flammen aus den oberen Stockwerken des Oberoi Trident. Insgesamt sollen dort 200 Menschen eingeschlossen sein.
Dazu die Hinweise des Auswärtigen Amtes, welches vorhin eine Reisewarnung ausgegeben hat:
„Seit dem Abend des 26. November forderten terroristische Angriffe unter anderem auf mehrere Hotels und Restaurants in Mumbai mindestens 100 Todesopfer sowie zahlreiche Verletzte. Die Terroranschläge richteten sich erstmals gezielt auch gegen Ausländer. Von Reisen nach Mumbai wird bis auf weiteres abgeraten. Reisende, die sich derzeit in Mumbai befinden, sollten sich in geschlossenen Räumen aufhalten, bis die lokalen Behörden die Lage für ausreichend sicher halten.
Bereits in den letzten Monaten waren schwere terroristische Anschläge in verschiedenen Städten Indiens verübt worden. Im September 2008 kamen bei Bombenanschlägen auf Märkten in Neu-Delhi 26 Menschen ums Leben.
Wegen Unruhen in Kaschmir ist es in den letzten Monaten zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten sowie zu Straßenblockaden gekommen. Über Teile Kaschmirs können kurzfristig Ausgangssperren verhängt werden; ein Wiederaufflammen der Unruhen ist nicht auszuschließen. Von Reisen nach Jammu und Kaschmir wird weiterhin abgeraten (vgl. auch Reisehinweise zu Jammu und Kaschmir im nachfolgenden Kapitel „Landesspezifische Sicherheitshinweise“).
Wegen Ausschreitungen gegen Christen und ihre Einrichtungen wird von Reisen in den Distrikt Kandhamal (Bundesstaat Orissa) bis auf weiteres abgeraten.
Es ist nicht auszuschließen, dass auch Ausländer, insbesondere christliche Missionare, dort in Gefahr geraten können, obwohl sich die Angriffe bisher gegen einheimische Christen gerichtet haben.“
Indien als Wirtschaftsnation und als Mitglied der BRIC-Staaten seit Jahren ein Land, in welches Anleger im Rahmen der Geldanlage im Ausland über Fonds und Zertifikaten investieren, wird durch den Terror in ein tiefes Loch fallen.
Gerade durch die Angriffe aus Luxushotels, in denen sich viele Ausländer befinden, war ein besonderes Medieninteresse absehbar, worauf es die Terroristen gezielt abgesehen hatten. Verhandlungen mit den Mitgliedern der – bis dato unbekannten – Terrorgruppe „Deccan Mudschahedin“ gibt es bis jetzt keine. Hierzu gibt es unterschiedliche Berichte aus Indien, bei denen bis jetzt unklar ist, wer keine Verhandlungen möchte. Inzwischen soll die Armee angefangen haben, das Oberoi Trident zu stürmen, aber auch das ist bis jetzt unklar.
/(Quelle: Auswärtiges Amt)