Einnahmen aus anonymer Quellensteuer steigen
Die Banken in der Schweiz haben, so einer Meldung des Eidgenössischen Finanzdepartments EFD vom 08. Mai 2008 in 2007 rund 653,2 Mio. Schweizer Franken aus der anonymen Quellensteuer eingenommen. Gegenüber den 536,7 Mio. Schweizer Franken aus dem Jahre 2006 bedeutet dies einen Anstieg der Steuereinnahmen über die Quellensteuer von mehr als 20 Prozent.
Die entsprechende Meldung finden interessierte Leser auf http://www.news-service.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/11946.pdf.
Von diesen Einnahmen werden laut dem seit dem 1. Juli 2005 geltenden Zinsbesteuerungsabkommen mit der EU 75 Prozent an die Mitgliedsstaaten gezahlt, in welchen die Anleger ihren Wohnsitz haben. Die restlichen 25 Prozent der Einnahmen verbleiben in der Schweiz und werden zu 90 Prozent an den Bund und zu 10 Prozent an die Kantone verteilt.
Diese Zahlen sowie der Anstieg der Einnahmen aus der Quellensteuer im Vergleich der Jahre 2006 und 2007 zeigen, dass die Schweiz als Standort für die Vermögensverwaltung ungebrochen beliebt ist.
Die Anleger scheint es dabei auch nicht im geringsten zu stören, dass ab 2009 die Vorteile einer Vermögensverwaltung in der Schweiz durch die ab dem 1. Juli 2008 kommende Erhöhung des Quellensteuersatzes auf 20 Prozent und die ab dem 1. Januar 2009 in Deutschland geltende Abgeltungssteuer von 25 Prozent gar keine so großen Vorteile aus steuerlicher Sicht mehr bringt.
Spätestens ab 2011 wird es dann richtig interessant, wenn die letzte Stufe der EU-Quellensteuer greift und der anonyme Steuerabzug auf stolze 35 Prozent ansteigt. Wer dann noch sein Geld in der Schweiz anlegt, muss gute Gründe dafür haben, die sicher nicht steuerlicher Art sein dürften, da die Besteuerung über die Abgeltungssteuer dann wesentlich günstiger ist.
Interessant bei den aktuell veröffentlichten Zahlen zu den Zinssteuereinnahmen der Schweiz ist, dass deutsche Anleger mit 130,54 Mio. Schweizer Franken daran den größten Anteil hatten. Die genaue Aufteilung auf die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten zeigt die nachfolgende Grafik:
Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartment
Da 75 Prozent der Einnahmen an den Fiskus des Wohnsitzlandes der Anleger gehen, darf sich unser Finanzminister über stattliche 97,90 Mio. Euro Einnahmen aus der EU-Quellensteuer freuen.