Irrtümer bei der Geldanlage in Lehman-Brother Zertifikaten
Vor der Pleite der US-Investmentbank vor einigen Monaten wurden die Zertifikate der Großbank von vielen Banken als sicher und als ertragsstark verkauft. Der zweite Punkt stimmte, zumindest in den guten Tagen der Lehman Brothers. Der erste Punkt, die Sache mit der Sicherheit, hat nie gestimmt und war schlichtweg von geschickten Bankern aus der Luft gegriffen worden als unschlagbares Verkaufsargument. Denn als Inhaberschuldverschreibungen sind Zertifikate eines ganz sicher nicht: sicher.
Wer sie dennoch als sichere Geldanlage verkauft, der muss inzwischen befürchten, nachträglich Ärger mit den Gerichten zu bekommen. Denn im Moment zeigt sich in manchen Teilen unseres Landes: Wer falsch beraten hat, der muss nachträglich auch zahlen. So wurde beispielsweise im Juni einem Anleger der Haspa, der Hamburger Sparkasse Schadenersatz zugesprochen durch ein Gericht, und zwar in voller Höhe der Einlage, da eindeutig Beratungsfehler vorgelegen hatten. „Damit hat zum ersten Mal ein Landgericht im Fall Lehman ein klares Urteil zugunsten der Verbraucher gesprochen“, sagte dazu der Hauptgeschäftsführer der DSW, der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Ulrich Hocker.
Besonders fatal an der ganzen Sache mit den inzwischen wertlosen Zertifikaten der US-Investmentbank Lehman Brothers ist die Tatsache, dass diese vermeintlich so sicheren Anlageprodukte hauptsächlich an ältere Menschen und an Familien verkauft wurden. Das Durchschnittsalter der Anleger liegt hier bei 60 Jahren. Mehr als 25 Prozent der Anleger hat durch die Falschberatung der Banken um die 49.000 Euro verloren. Eine stolze Summe, angesichts der Tatsache, dass die herausgebenden Geldinstitute die Sparer nicht darauf hingewiesen hatten, dass Zertifikate, anders als Tagesgeld-Konten und Festgelder nicht unter die Einlagensicherung fallen und im Falle einer Bankpleite völlig wertlos sind. Und genau dies geschah dann auch. Die US-Großbank Lehman Brothers brach zusammen, und die Zertifikate dieser Bank waren damit von einer Sekunde auf die nächste völlig wertlos.
Wer deshalb eine wirklich sichere Geldanlage möchte, der sollte die Finger lassen von der Geldanlage in Zertifikate und lieber auf die richtigen Pferde setzen. Hierzu empfehlen wir zum Beispiel das Tagesgeld, das gut verzinst eine sichere Geldanlage zu 100 Prozent bietet, wenn die Bank, bei welcher man das Tagesgeldkonto eröffnet, freiwilliges Mitglied im Einlagensicherungsfonds ist. Bis zu 50.000 Euro des angelegten Geldes sind sicher, wenn es sich bei der Bank um eine Bank handelt, die nach deutschem Bankenrecht arbeitet und damit unter die bei uns geltende Einlagensicherung von derzeit 50.000 Euro je Anleger fällt.
Hier sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Zertifikate keine Spareinlagen im Sinne des Einlagensicherungsgesetzes sind und deshalb auch nicht ersetzt werden im Falle einer Pleite der herausgebenden Bank. Vor der Eröffnung eines Tagesgeld Kontos empfehlen wir übrigens immer, um das beste Konto mit den höchsten Zinsen zu finden, einen Tagesgeldvergleich durchzuführen.