Was bringt mir als Sparer eine negative Inflationsrate?
Diese Frage zu stellen, ist wichtig in Zeiten, in denen die Zinsen für Geldanlagen nicht gerade üppig gestaltet sind. Denn die Inflationsrate ist neben den Steuern der Dreh- und Angelpunkt für die tatsächliche Höhe von Zinserträgen.
Weshalb das denn, werden sich jetzt vielleicht einige fragen. Ganz einfach: Wer nur den Zinssatz sieht, den die Banken für eine Geldanlage bieten, nicht aber auch die zweite Komponente, die Inflationsrate sowie die Besteuerung der Erträge (und hier insbesondere die seit 2009 geltende Abgeltungssteuer), mit einbezieht, der wird niemals wissen, was die Zinsen, welche die Bank ihm für seine Geldanlage bietet, tatsächlich wert sind.
Heute erreichte dann eine gute Nachricht unserer Land: „Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juli 2009 gegenüber Juli 2008 um 0,5 % gesunken. Eine so niedrige Inflationsrate wurde in der Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung noch nicht berechnet, im früheren Bundesgebiet zuletzt im Frühjahr 1987. In den Vormonaten Juni und Mai 2009 hatten die Teuerungsraten noch bei + 0,1% und ± 0,0% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat Juni blieb der Verbraucherpreisindex unverändert (± 0,0%). Die Schätzung für Juli 2009 wurde somit von − 0,6% auf − 0,5% leicht nach oben korrigiert.“ (Quelle: Destatis)
Und was besagt diese Nachricht nun für die Geldanlage?
Ganz einfach: Wer jetzt nicht Geld anlegt bei einem negativen Inflationsrate, der ist nicht gewillt, die dadurch hohen realen, das heißt, tatsächlichen Zinsen, mitzunehmen, welche die verschiedenen Geldanlagen wie zum Beispiel das Tagesgeld oder das Festgeld derzeit bieten. Denn in Zeiten, in denen die Zinsen nominal hoch sind, zum Beispiel auf 4 Prozent, aber die Inflation auf 2,5 Prozent liegt, bringt die Geldanlage unter dem Strich nun 1,5 Prozent. Dies sollte man sich immer vor Augen halten.
Deshalb ist es im Moment sehr zu empfehlen, einen Großteil seines Geldes auf einem Tagesgeldkonto anzulegen. Dies am besten jedoch nur bei einem deutschen Kreditinstitut oder einer ausländischen Bank, welche das Geld ähnlich gut absichert, wie es hierzulande der Fall ist, damit das Geld auch wirklich sicher ist und sich nicht bei einer Bankenpleite in Luft auflöst! Mehr zu diesem Thema finden interessierte Leser in unserem Ratgeber zur Einlagensicherung.
Für eine langfristige Geldanlage als Festgeld für mehr als 12 Monate sollte man sich hingegen in diesen Tagen nicht erwärmen – von einigen attraktiv verzinsten Ausnahmen, wie wir sie Ihnen etwa in unserem Festgeldkonto-Vergleich vorstellen einmal abgesehen. Dafür sind die Zinsen gerade zu niedrig, hier sollte man eher darauf warten, bis die Europäische Zentralbank den Leitzins wieder nach oben setzt und damit auch die Zinsen fürs Festgeld auf ein gutes Niveau steigen.
Doch ein gutes Tagesgeldkonto mit einer für diese Zeiten noch guten Verzinsung und dazu die negative Inflationsrate, was kann einem Anleger noch Besseres passieren in diesen vermeintlich so schlechten Zeiten? Deshalb empfehlen wir einen Tagesgeld Vergleich, damit ein gut verzinstes Tagesgeldkonto gefunden werden kann. Und dann sollte darauf all das Geld angelegt werden, das sonst nicht gebunden ist, und das man auch nicht für die monatlich festen Kosten wie Miete und Versicherungen und auch nicht für den täglichen Lebensbedarf benötigt.