Deutsche Bank beschreitet neue Wege in der Kennzeichnung von Anlageprodukten
Wie die Deutsche Bank inzwischen bekanntgab, wird sie als erste Bank Deutschlands zum Beginn des nächsten Jahres eine „verbraucherorientierte Kennzeichnung für Anlageprodukte“ einführen.
Dabei sollen Geldanlagen ab kommendem Jahr weitaus transparenter sein, als sie es bisher waren und vor allem viel einfacher zu verstehen sein. Die Deutsche Bank schreibt dazu in ihrer Pressemitteilung: „Sieben grafische Symbole informieren Anleger ab Januar einfach und transparent über Konditionen, Risikoklasse, Kapitalrückzahlung, Anlageinstrument, Anlageklasse, Anlageregion und Fälligkeit von Wertpapieren. Die Produkt-Wegweiser ergänzen die Unterlagen für alle neuen aktiv angebotenen Investmentfonds und Zertifikate und machen deren Eigenschaften und Konditionen auf einen Blick vergleichbar. Die Kennzeichnung soll 2010 sukzessive für alle aktiv angebotenen Investmentfonds und Zertifikate eingeführt werden.“
Die Deutsche Bank beschreitet damit einen völlig neuen Weg, der aber längst notwendig gewesen war. Bisher waren Geldanlagen oft undurchschaubar gewesen. Wurde dann auch in der jeweiligen Bank nicht richtig beraten, verloren viele ihr Erspartes. Bestes Beispiel hierfür sind die Lehman Zertifikate, die massenweise unter das gemeine Sparervolk gebracht wurde und vor allem älteren Menschen zum Verhängnis wurde. Die Zertifikate der US-Investmentbank war vielen Anlegern als sichere Geldanlage angedreht worden, waren aber im September des vergangenen Jahres von heute auf morgen keinen müden Cent mehr wert, aufgrund der Pleite der Großbank. Bei der Beratung war oftmals einfach „vergessen“ worden, die Sparer darauf hinzuweisen, dass Zertifikate nichts Anderes sind als Wertpapiere, die nur im Bezug zur ausgebenden Bank oder dem jeweiligen Unternehmen von Wert sind, nicht aber einen garantierten Zins bieten.
Rainer Neske, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank und auch verantwortlich für den Bereich Privatkunden und Geschäftskunden der größten Bank Deutschlands, begründete die Einführung der Kennzeichnung von Anlageprodukten deshalb auch eindeutig: „Kunden haben ein Recht auf Transparenz. Sie wollen verständliche Produkte und alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Mit der neuen Produktkennzeichnung erhöhen wir die Transparenz unserer Angebote über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Wir geben unseren Kunden eine klare Orientierung und helfen ihnen, ihre Anlageentscheidungen gut informiert zu treffen. Damit wollen wir den Standard im Markt setzen“.
Was er nicht direkt sagt, aber was klar rauskommt in seinem letzten Satz: Die Deutsche Bank setzt damit auch die anderen Banken unter Zugzwang. Der Branchenprimus bläst so eindeutig und vor allem laut ins Kundenfang-Horn, dass die anderen Geldinstitute nachziehen müssen – und zwar so bald wie möglich, wollen sie nicht ihre Anleger, und vor allem deren Gelder, an die Deutsche Bank verlieren.