Derzeit kann es sich gerade für Anleger und Investoren durchaus lohnen, den Blick weg vom Euro auf ausländische Währungen zu werfen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, vom schwachen Euro sowie den Krisen in den Ländern außerhalb der Euro-Zone zu profitieren.
Der niedrige EZB-Leitzinssatz lässt die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld extrem schrumpfen, Sparer haben somit kaum noch Anreize, ihr Geld auf Tagesgeld oder Festgeld in Euro anzulegen.
Bei Fremdwährungskonten wie etwa dem immer beliebter werdenden Währungsfestgeld sieht das ganz anders aus. Nicht nur, dass Anleger in der Regel mehr Zinsen erwarten, zusätzlich kann der Währungsgewinn die Rendite noch anwachsen lassen. Allerdings sollte Währung gegenüber dem Euro nicht an Stärke verlieren. In der Regel gilt, je mehr Zinsen ein Anleger erhält, desto größer ist das Währungsrisiko.
Ebenfalls zum Erfolg führen können ausländischen Staatsanleihen, da mit diesen zum Teil höhere Renditen erwirtschaftet werden als dies derzeit durch Bundeswertpapiere möglich ist. Zwar gilt ein Staatsbankrott (abgesehen von Argentinien in den Jahren 2001 und 2002) als eher unwahrscheinlich, hohe Renditen sind allerdings ein Indiz für ein erhöhtes Risiko. Gerade bei Griechenland haben Wirtschaftsexperten Zweifel, ob es sein Haushaltsdefizit in den Griff bekommt.
Alternativ besteht die Möglichkeit, mittels Devisenhandel (Forex Trading) auf Währungskurse zu setzen. Der Devisenmarkt bietet mit seiner hohen Liquidität große Chancen. Mit einzelnen Währungen ließ sich in den letzten Monaten gutes Geld verdienen.
Mit so genannten Carry Trades können sich Anleger nachhaltig positionieren. Sie nehmen Geld in einer Niedrigzinswährung auf und legen es in einer besser verzinsten Währung an. Allerdings geht das Geschäft nur dann auf, wenn die Währungen stabil bleiben. Wird eine Währung schwächer, können die Kursverluste den Zinsvorteil schnell wieder zerstören.
Die Carry Trades werden auch als ETFs angeboten. Größter Anbieter von Devisen-ETFs ist die Deutsche Bank. Beim db x-trackers Currency Carry ETF werden Terminkontrakte auf Währungen mit hohem Zinsniveau erworben, die den höchsten Zins für Monatsgeld bieten. Konsequenterweise werden die drei Währungen verkauft, die den niedrigsten Zins zahlen. Die Mischung wird dann aller drei Monate geändert.
Da die Carry Trades mit Monatsgeld frühestens im Monatsrhythmus wieder auflösen lassen, bleibt zwar die Flexibilität auf der Strecke, die kontinuierlichen Beträge der letzten Jahre sprechen allerdings für die Strategie.
Mit dem db x-trackers Currency Momentum ETF, der auf der Momentumstrategie basiert, werden die drei G10-Währungen gekauft, die in den letzten 12 Monaten gegenüber dem Dollar am stärksten zugelegt haben und diesen Trend auch in der nächsten Zukunft weiterverfolgen werden. Mit dieser Strategie kommt man zwar öfters zum Erfolg, allerdings kann diese Devisenwette auch nach hinten los geht. Das ist dann der Fall, wenn das Computersystem, über den der Währungshandel erfolgt, das richtige Timing verfehlt.