Im ersten Halbjahr 2016 flossen der Fondsbranche 49,6 Milliarden Euro zu. Das berichtet der Deutsche Fondsverband BVI.[1] Damit ist es das zweitstärkste Halbjahresergebnis seit 2000. Damals konnte die Branche neue Mittel in Höhe von 57,1 Milliarden Euro einsammeln. Den überwiegenden Anteil erhielten Spezialfonds. Besonders beliebt bei den Publikumfonds waren Mischfonds mit hohem Anleihenanteil.
Spezialfonds mit größtem Zuwachs
Den größten Zuwachs erfuhren die Spezialfonds. Ihnen kamen seit Anfang 2016 46,9 Milliarden Euro zu. Publikumsfonds haben mit 3,8 Milliarden Euro an neuen Mitteln einen vergleichsweise kleinen Anteil am Gesamterfolg. Die freien Mandate verloren sogar leicht – 1,1 Milliarden Euro flossen seit Jahresbeginn ab.
Mischfonds: Nummer 1 bei den Publikumsfonds
Bei den Publikumsfonds waren die Mischfonds besonders beliebt. Ihnen kamen seit Januar 4,6 Milliarden Euro an neuen Geldern zu. Auch in den Jahren zuvor hatten sie den größten Anteil am Erfolg der Publikumsfonds. Knapp dahinter folgen die offenen Immobilienfonds. Sie haben im ersten Halbjahr 2016 4,4 Milliarden Euro eingesammelt. Damit haben sie bereits jetzt mehr Zuwachs erfahren als im gesamtem Jahr 2015, als ihnen 3,3 Milliarden Euro zukamen. Bei Aktien-, Geldmarkt- und Rentenfonds kam es hingegen zu Abflüssen von 2,5, 0,6 beziehungsweise 0,2 Milliarden Euro.
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Anleihenmischfonds sind der neue Trend
Mischfonds sammelten seit 2009 mehr als 100 Milliarden Euro an neuen Mitteln ein. Die Hälfte davon entfiel auf solche, die Anleihen und Aktien gleich gewichteten. Im ersten Halbjahr 2016 sind hingegen vor allem Mischfonds mit starkem Anleihenanteil beliebt. Über 50 Prozent der neuen Gelder in diesem Bereich flossen ihnen zu, auf ausgeglichene Mischfonds entfiel hingegen nur ein Fünftel.
Wenig Risiko wagen
Dass bei den Mischfonds vor allem solche beliebt sind, bei denen der Anleihenanteil hoch und der Aktienanteil niedrig ist, spricht dafür, dass Anleger verstärkt nach sicheren Investitionen suchen. Auch die Rückgänge bei den Aktienfonds stützen diese Interpretation.
Sichere Investitionen haben hingegen meist den Nachteil, dass sie nur wenig Rendite abwerfen. Der Europäische Leitzins von 0,0 Prozent führt zu weiter sinken Zinsen auf Tages- und Festgeldern. Und die vielen Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank haben die Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe ins Negative gedrückt. Welche Anbieter dennoch überdurchschnittliche Zinsen zahlen, zeigt unser Festgeld-Vergleich.
[1] BVI – Erstes Halbjahr: Fondsbranche flossen 49,6 Milliarden Euro zu