Der Deutsche Aktienindex DAX könnte bis Ende 2017 auf 12.000 Punkte steigen, so die Prognose der Analysten der DZ BANK. Andere Experten hingegen sind weniger optimistisch. Die DekaBank sieht den DAX zum Jahresende bei vergleichsweise mageren 11.000 Punkten. Mehr zu diesen und anderen Prognosen für 2017 erfahren Sie in unserem Beitrag.
Wohin geht es mit dem DAX?
„Die leichte Beschleunigung der Weltkonjunktur wird die Gewinne der stark exportorientierten DAX-Unternehmen ansteigen lassen. Dies sorgt für Kurspotenzial. Außerdem gibt es weiterhin kaum attraktive Alternativen zu einer Anlage in Aktien“, meint Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ BANK. Darum hält es die DZ BANK für durchaus plausibel, dass der DAX 2017 um bis zu 12 Prozent auf 12.000 Punkte klettern wird. „Trotz des bereits recht hohen Bewertungsniveaus sind die Dividendenrenditen im DAX noch immer ansehnlich“, fügt Christian Kahler hinzu. Die Schätzungen für 2017 liegen bei 3,4 Prozent.[1]
Bei der DekaBank ist man hingegen weniger optimistisch. „Im Superwahljahr 2017 wird die Politik ein bestimmender Unsicherheitsfaktor an den Märkten sein“, zitiert das Handelsblatt deren Chefvolkswirt Ulrich Kater. Hier sieht man den DAX Ende 2017 eher bei 11.000 Punkten.[2]
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Keine CFDs mit Nachschusspflicht mehr, neues Börsensegment
Weniger spekulativ sind hingegen andere Prognosen. So werden viele CFD-Broker ihre Modelle 2017 umstellen müssen. Die BaFin hat im Dezember 2016 angekündigt, CFDs mit Nachschusspflicht zu verbieten. Das soll das Risiko minimieren, da Trader nicht mehr befürchten müssen, mit dem CFD-Handel mehr Geld zu verlieren, als sie ursprünglich eingesetzt haben. Bis zum 20. Januar haben CFD-Broker die Möglichkeit, sich zu diesem Schritt der BaFin zu äußern.
Ebenfalls spannend wird zu beobachten sein, wie sich das neue Börsensegment für kleine und mittlere Unternehmen schlagen wird, das im März 2017 startet. Ziel ist es, junge Unternehmen zu fördern. Außerdem will man Vertrauen bei Anlegern zurückgewinnen. Darum sind alle Beteiligten darauf bedacht, den Eindruck zu vermeiden, es handle sich um einen zweiten „Neuen Markt“.
Leerverkäufe sollen persönlichem Steuersatz unterliegen
Ein Gesetzentwurf für das Jahressteuergesetz 2017 sieht zudem vor, dass Leerverkäufe künftig nicht mehr der Abgeltungssteuer (25 %) unterliegen sollen, sondern als private Veräußerungsgeschäfte gelten und damit unter den persönlichen Steuersatz fallen. Das würde bedeuten, wer weniger verdient, zahlt bei Leerverkäufer auch weniger Steuer, wer mehr verdient, mehr. Bei Leerverkäufen werden Wertpapiere verkauft, die der Verkäufer nicht besitzt, sondern nur geliehen hat.[3]
Trump, Brexit, Leitzinsen
Weiterhin schwer zu beurteilen bleibt, wie sich das Brexit-Referendum und die Wahl Trumps zum Präsidenten der USA auf die Börsenkurse auswirken werden. Während das Brexit-Referendum 2016 große Turbulenzen auslöste, war der überraschende Wahlsieg Trumps schnell verdaut. Viele Anleger glauben inzwischen, dass Trump das Wirtschaftswachstum ankurbeln wird, berichtet das Handelsblatt.[4] Für die großen amerikanischen IT-Konzerne wie Amazon und Apple könnte es hingegen ein schwieriges Jahr werden. Unter anderem deren Steuervermeidungstricks und die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland stoßen dem künftigen US-Präsidenten auf.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat im Dezember 2016 den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht, so dass er nun bei 0,5 bis 0,75 Prozent liegt.[5] Das ist ein Zeichen, dass man auch dort an eine starke Wirtschaft und einen Anstieg der Inflation glaubt. Ob die Europäische Zentralbank 2017 nachzieht und den Leitzins ebenfalls erhöht, bleibt jedoch zweifelhaft. Ihr Anleihekaufprogramm, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden soll, will sie bis Ende 2017 fortsetzen. Immerhin das Volumen soll sich ab April jedoch verringern.[6]
2017 – wieder ein goldenes Jahr für Edelmetalle?
2016 war ein gutes Jahr für Edelmetalle. Gold war gerade nach dem Brexit-Referendum sehr gefragt und bewies damit erneut seine Krisenfestigkeit. In den letzten Monaten des Jahres 2016 setzte der Kurs dann jedoch zu einer Talfahrt an. Am Ende stand dennoch ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den ersten Tagen 2017 ging es zudem wieder bergauf.
Frank Holmes von der Anlagefirma US Global Investors ist optimistisch, was den Goldkurs betrifft.[7] Die zu erwartende steigende Inflation könnte sich positiv auf den Goldkurs auswirken. Ebenso sieht das die Anlagegesellschaft Tiberius. Gold könnte vielen Anlegern als Absicherung gegen die steigende Inflation dienen. Die Gesellschaft glaubt für Ende 2017 an einen Preis von 1.450 Dollar je Feinunze.[8]
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Weiterführende Literatur:
[2] Handelsblatt – Anlegen 2017: Aktien
[4] Siehe Fußnote 2
[5] Süddeutsche – Leitzins Fed
[6] DB Research – Ausblick 2017