„Welche Geldanlageformen halten Sie in der Niedrigzinsphase für geeignet“, wurden 6.000 Deutsche im Rahmen der Umfrage „Vermögensbarometer 2019: Die Deutschen und ihr Geld“ vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband gefragt. Anders als im Vorjahr schafften es jedoch nicht Immobilien auf Platz eins. Die Spitzenposition nahmen Aktien ein, gefolgt von Investment- und Immobilienfonds. Das ist für deutsche Verhältnisse geradezu revolutionär.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Deutsche halten Aktien zum ersten Mal für die Geldanlage, die sich in der Niedrigzinsphase am besten eignet
- Immobilien rutschen auf den dritten Platz ab
- 40 Prozent der Deutschen haben ihr Sparverhalten aufgrund der niedrigen Zinsen angepasst
Jetzt Online-Broker vergleichen »
Sicherheit nicht mehr so wichtig wie früher
Deutsche gelten bei der Geldanlage als risikoscheu. Das trifft auch nach wie vor zu. 54 Prozent stimmten der folgenden Aussagen (überhaupt) nicht zu: „Ich achte bei meinen Geldanlagen auf eine höhere Verzinsung und gehe dafür etwas mehr Risiko ein“. Sicherheit, Verfügbarkeit und Flexibilität – das ist Deutschen besonders wichtig bei der Geldanlage.
Allerdings: Sicherheit spielt keine ganz so große Rolle mehr. Der Anteil der Befragten, die obiger Aussagen nicht zustimmten, lag 2018 noch bei 61 Prozent. Der Anteil der Befragten, der obiger Aussage voll zustimmte, stieg hingegen von 18 auf 21 Prozent.
Aktien zum ersten Mal auf Platz eins
Dennoch überrascht der große Zuspruch, den Aktien erhalten. Mit plus 42 Prozent verbesserten sie sich deutlich gegenüber dem Vorjahr, als sie auf plus 24 Prozentpunkte kamen. Damit sichern sie sich zugleich zum ersten Mal Platz eins.
Plus 29 Prozent stehen bei Investment- und Immobilienfonds. Nur noch plus 17 Prozent sind es bei Immobilien. Damit landen sie auf dem dritten Platz.
Niedrige Zinsen beeinflussen Sparverhalten
In der Tat stellt die Studie auch fest, dass sich das Sparverhalten der Deutschen durch die niedrigen Zinsen ändert. Für 44 Prozent spielen sie eine (sehr) wichtige Rolle bei Geldanlageentscheidungen. 40 Prozent haben ihr Sparverhalten an die niedrigen Zinsen angepasst. Von den 40 Prozent haben 46 Prozent andere Anlageprodukte gewählt oder wollen diese wählen.
Für die aktuelle Umfrage hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband 5.806 Menschen ab 14 Jahren befragt. In jedem Bundesland wurden mindestens 300 Interviews geführt. Die Umfrage findet jährlich statt.
Weiterführender Link