Am 19. Februar stieg der Goldkurs auf über 1.610 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit sieben Jahren. Der Goldkurs erlebt bereits seit Anfang des Jahres einen Höhenflug. Ende Dezember stand er noch bei rund 1.517 Punkten. Damit wird das Edelmetall seinem Ruf als Krisenwährung wieder einmal gerecht. Denn der Hauptgrund für den aktuellen Höhenflug dürfte der Ausbruch und die Verbreitung des Coronavirus sein.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Goldkurs stieg am 19. Februar auf über 1.610 US-Dollar
- Das ist ein Siebenjahreshoch
- Hauptgrund für den Höhenflug dürfte das Coronavirus sein
Ökonomen erwarten verlangsamtes Wirtschaftswachstum
Das Coronavirus wird sich auf das Wirtschaftswachstum auswirken, darin sind sich die meisten Experten einig. So ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 40 Ökonomen aus China, Hongkong, Singapur, Europa und den Vereinigten Staaten, dass diese an ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in China glauben.[1]
Im ersten Quartal erwarten sie 4,5 Prozent Wachstum statt 6,0 Prozent. Im gesamten Jahr 2020 könnte das Wachstum von 6,1 Prozent (2019) auf 5,5 Prozent zurückgehen. Da China die zweitgrößte Marktwirtschaft ist, hätte dies auch großen Einfluss auf die Weltwirtschaft. Apple hat aufgrund des Coronavirus bereits mit Lieferengpässen zu kämpfen.[2]
Goldkurs könnte weiter steigen
Ronald-Peter Stöferle, Partner bei der Vermögensverwaltung Incrementum geht sogar so weit zu sagen: „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir im laufenden Jahr eine Rezession erleben würden.“[3] Für Gold sind das gute Nachrichten. Der Kurs des Edelmetalls könnte aufgrund dieser Entwicklung weiter steigen.
Allerdings gehen viele Ökonomen auch davon aus, dass die langfristigen Effekte des Coronavirus gering sein werden. Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, sagte beispielweise, dass man die Entwicklung aufmerksam beobachte, die Erfahrungen mit Pandemien wie Sars jedoch zeigen würden, dass das Coronavirus zu „signifikanten kurzfristigen Effekten, aber nicht zu langfristigen Effekten führen kann“.[4]
[2] Handelsblatt – Apple und Coronavirus
[4] T-online – Warum das Coronavirus den Börsen nicht schadet