Das ifo Institut hatte zuletzt schlechte Neuigkeiten zu verkünden. So sank das ifo Geschäftsklima von 93,2 auf 92,7 Punkte. Fünfmal war der Konjunkturindikator zuvor angestiegen. Nun schätzen die rund 9.000 befragten Unternehmen die Entwicklung für die nächsten sechs Monate wieder negativer ein. Ist das schon das erste Anzeichen für eine neue Talfahrt der Wirtschaft?
Das Wichtigste auf einen Blick
- Das ifo Geschäftsklima sank im Oktober auf 92,7 Punkte
- Das Bundeswirtschaftsministerium hob die Wachstumsprognose von -5,8 auf -5,5 an
- Der deutsche Mittelstand ist insgesamt gut aufgestellt
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Corona-Virus wieder auf dem Vormarsch
Zunächst einmal hat ein einmaliger Rückgang noch nicht viel zu sagen. Gewöhnlich lassen sich erst ab drei Rückgängen in Folge klare Tendenzen für die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung ableiten. Trotzdem gibt es Grund zur Sorge.
Die Zahl der Corona-Infizierten stieg zuletzt in Europa und Deutschland wieder stark an. Im Landkreis Rottal-Inn in Bayern gibt es zudem einen regionalen Lockdown. Diese Entwicklung muss sorgfältig beobachtet werden. Trotz der steigenden Infizierten-Zahlen ist die Lage in deutschen Krankenhäusern jedoch bisher nicht bedenklich.
Prognose der Bundesregierung: 2009 war schlimmer
Anders als beim ifo Institut gab es aus dem Bundeswirtschaftsministerium zuletzt Positives zu berichten. So erfuhr das Handelsplatz, dass die Wachstumsprognose für 2020 angehoben wurde. Das Minus wurde von 5,8 auf 5,5 korrigiert.[1]
Sollte sich diese Prognose bestätigen, wäre die Rezession 2020 weniger stark als zu Zeiten der Finanzkrise 2009. Damals schrumpfte die deutsche Wirtschaft um 5,7 Prozent.
Mittelstand gut aufgestellt
Zudem ist der Mittelstand in Deutschland besser aufgestellt als zuletzt häufig befürchtet. So lässt sich beispielweise aus Berechnungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) ableiten, dass sich die Anzahl der Insolvenzen hier wohl in Grenzen halten wird. Die meisten Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 20 und 250 Millionen Euro würden demnach von einer guten Ausgangslage zehren. So hat sich etwa die Eigenkapitalquote seit 2008 von 33 auf 38,7 Prozent erhöht.[2]
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Weiterführende Links
[1] Handelsblatt – Bundesregierung hebt Wachstumsprognose für 2020 an