Private Equity – Dachfonds oder Direktanlage
Das Thema Private Equity wird ja spätestens seit Franz Münteferings Ausdruck von den „Heuschrecken“ recht kontrovers diskutiert. Während einige die Vorteile des Einstiegs privater Investoren in Unternehmen hervorheben, stößt anderen die Art und Weise, wie dabei das investierte Kapital wieder aus dem Unternehmen abgezogen wird, auf. Einen recht kontroversen Standpunkt dazu, der aber ziemlich einleuchtet, finden interessierte Leser hier: „Von der Psychose zur Heuschrecke“. Welche Vorteile in Form von frischem Kapital und der damit verbundenen Förderung mit Private Equity einhergehen kann, kann man im Mittelstand-Kompetenzblog nachlesen, in welchem von 100 Millionen Euro die Rede ist, die alleine in diesem Jahr an Private Equity Kapital für den deutschen Mittelstand bereitstehen. Wer nun als Anleger über eine Investition im Bereich Private Equity nachdenkt, wird sich umgehend mit der Frage konfrontiert sehen, ob er in einen Dachfonds oder in einen direkt investierenden Fonds anlegen soll. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, welche wir dem Leser nachfolgend kurz darstellen wollen. Ein Private Equity Dachfonds investiert seiner Natur nach in verschiedene Einzelfonds, in diesem Fall in verschiedene Private Equity Fonds. Dadurch erreicht er eine bessere Diversifizierung und somit auch eine bessere Risikostreuung. Auf der anderen Seite entstehen bei einem Dachfonds Verwaltungs- und Managementkosten sowohl auch Ebene des Dachfonds, als auch bei den einzelnen Fonds, in die er investiert. Daher sind die Renditen von Dachfonds meist etwas niedriger als die einzelner Fonds. Ein weiterer Nachteil von Dachfonds ist, dass selbst der Anbieter des Fonds keinen Einfluss darauf hat, wie schnell die Mittel seiner Anleger innerhalb der einzelnen Fonds investiert werden. Werden größere Prozentsätze des zur Verfügung stehenden Geldes nicht abgerufen, kann damit auch keine Rendite erzielt werden und die Performance des Dachfonds nimmt ab. Bei einem direkt investierenden Private Equity Fonds oder einer börsennotierten Private Equity Gesellschaft ist das anders. Hier kann der Anleger schon im Vorfeld nachsehen, wie in der Vergangenheit mit dem Geld anderer Anleger gewirtschaftet wurde und wie hoch die Investitionsquote ist. Der Nachteil eines direkt investierenden Fonds bzw. einer solchen Gesellschaft besteht im erhöhten Risiko. Der Anleger ist von den Geschicken einer Firma abhängig und sein Geld wird anteilmäßig weniger breit gestreut als bei einem Dachfonds. Dafür fallen natürlich auch weniger Gebühren an, da die zweite Verwaltungsstufe wegfällt. Für welche Variante man sich als Privatanleger entscheidet, hängt also in erster Linie von der persönlichen Risikobereitschaft ab: wer es lieber defensiv mag, investiert in Dachfonds, wer mehr Wert auf hohe Renditen denn auf hohe Sicherheit legt, wählt direkt investierende Fonds bzw. eine börsennotierte Private Equity Gesellschaft.