BVI rät dringend von der Auflösung von Aktienfonds-Sparplänen ab
Der Bundesverband Investment und Asset Management, BVI, rät davon ab, in diesen Zeiten laufende Aktienfonds-Sparpläne aufzulösen bzw. zu kündigen. So berichtet der BVI heute davon, dass sich inzwischen eines gezeigt hat: „Gegenüber dem Stichtag 31. März 2009 haben sich die Anlageergebnisse der Investmentfonds-Sparpläne zum Quartalsende Juni 2009 deutlich verbessert.“
Viele Anleger haben aufgrund von Verlusten ihr Geld aus Aktienfonds-Sparplänen abgezogen und ihr Erspartes auf andere Geldanlagen verteilt. Experten haben jedoch immer wieder vor diesem Vorgehen gewarnt. Denn, und dies muss hier deutlich betont werden: Wer sein Geld in einem Sparplan anlegt, egal ob nun zu einer festen Verzinsung wie beim Banksparplan oder ohne garantierte Rendite wie bei den Sparplänen auf Basis von Aktienfonds, der legt sein Geld nicht für kurze Zeit an. Manchen Sparern ist dies immer noch nicht klar, leider, dass es bei solchen Anlageplänen immer auch – und vor allem – um mittel- bis langfristige Sparziele geht, und nicht nur um kurzzeitige Zinserträge.
Wer bei einer Geldanlage Zinsen erwartet binnen kürzerer Zeit, der sollte andere Strategien des Sparens für sich finden und nicht Aktienfonds-Sparpläne wählen. Hier ist dann eher das Tagesgeld zu empfehlen. Oder bei der kurzfristigen Geldanlage bis zu einem Jahr das Festgeld.
Zum Wachstumstrend der Aktienfonds-Sparpläne schrieb der BVI heute deshalb auch:
„Aktienfonds-Sparpläne mit Anlageschwerpunkt Deutschland verbuchten nach zehn Jahren eine Jahresrendite von im Schnitt minus 2,6 Prozent. Wie die Vergangenheit zeigt, können sich solche Ergebnisse aber schnell ändern. So verloren beispielsweise Aktienfonds-Sparpläne mit Anlageschwerpunkt Deutschland nach einem Zehn-Jahreszeitraum zum Stichtag 31. März 2003 im Schnitt 7,1 Prozent pro Jahr. Drei Jahre später lag das Resultat von zehnjährigen Sparplänen um 13 Prozentpunkte höher: Deutsche Aktienfonds-Sparpläne erwirtschafteten per 31. März 2006 im Mittel 6,1 Prozent Zuwachs pro Jahr. Wenn ein Anleger Kapital entnehmen muss, ist zu empfehlen, Sparpläne möglichst nur in freundlichen Kapitalmarktphasen aufzulösen und ansonsten nur so viel Vermögen zu entnehmen wie nötig.“
Und genau hieran kann auch abgelesen werden: Wer langfristig Geld anlegen möchte, der ist mit Aktienfonds-Sparplänen gut bei der Sache, sollte diese aber nicht auflösen in Zeiten, in denen die Werte schlecht aussehen, aus Angst, sein Geld zu verlieren. Denn wer dann seine Sparpläne auflöst, verliert mit Sicherheit Geld. Nur wer abwartet, wird irgendwann wieder auf der Rendite-Seite stehen, und seine Gewinne dann auch langfristig mitnehmen. Wem dies zu aufregend ist, der sollte auf andere Geldanlagen ausweichen, langfristige Banksparpläne zum Beispiel, mit garantierten Zinsen und vorgegebener Laufzeit. Hier wachsen die Zinsen nach Plan, höhere Renditen sind dort jedoch nicht zu erwarten, eben aufgrund des garantierten Zinssatzes.
Bei allem sollte übrigens nicht vergessen werden: Die Anlage des Ersparten sollte nicht auf einer einer einzigen Geldanlage ruhen, sondern es sollten immer mehrere Säulen gesucht werden (Diversifikation). Das heißt, Geld, das schnell verfügbar sein sollte, könnte man als Tagesgeld anlegen, Geld das man in einem Jahr oder Ähnlichem braucht, zum Beispiel für den Kauf eines neuen Wagens, als Festgeld oder in kurzlaufenden Anleihen. Andere Teile der Anlage kann dann in Aktien, in Gold und in Immobilien angelegt werden. Hier übrigens noch ein kleiner Tipp am Rande. Inzwischen kann man sein Geld auch gewinnbringend durch die Vergabe von Krediten an Privatpersonen anlegen. Dies geht zum Beispiel bei smava.de.