Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im Oktober und November 2022 endlich wieder deutlich angestiegen. Während die Prognosen von Ökonomen und Analysten im Oktober nur verhalten positiv waren und um knapp fünf Prozent nach oben zeigten, stiegen die ZEW-Konjunkturerwartungen im November 2022 um über 30 Prozent. Ist der deutlich gestiegene ZEW-Index ein erstes Anzeichen für eine bessere wirtschaftliche Lage in Deutschland?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im November um 22,5 Punkte.
- Der Anstieg im Vergleich zum Vormonat beträgt 36,5 Prozent.
- Stärkste positive Entwicklung der ZEW-Konjunkturerwartungen seit März 2020.
Erste Anzeichen einer positiven Wirtschaftsentwicklung?
Nach dem historischen Absturz im März 2020 scheinen die Prognosen der Ökonomen und Analysten endlich wieder positiver zu werden. Der Indikator stieg zum zweiten Mal in Folge und steht nun bei einem Wert von –37,6 Punkten, wie das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte.
Im Vormonat hatte der Indikator noch bei –59,2 Punkten gestanden. Allerdings befindet sich der Wert unverändert im negativen Bereich und deutet damit weiterhin auf eine Rezession hin.
Rezession und Inflation
Die ZEW-Konjunkturerwartungen gelten als wichtiger Frühindikator, um die zukünftige Entwicklung der deutschen Wirtschaft abschätzen zu können. Der Index ist richtungsweisend für den ifo-Geschäftsklimaindex und kann in Verbindung mit anderen Indizes Hinweise darauf geben, in welche Richtung sich die Wirtschaft in Deutschland bewegt.
So könnte der im Oktober um etwa fünf Prozent gesunkene Erzeugerpreisindex in Verbindung mit den positiveren Konjunkturerwartungen darauf hindeuten, dass die aktuelle Rezession zumindest abgeschwächt wird und die Inflation von zurzeit zehn Prozent (Stand: November 2022) in Zukunft weiter sinken wird.
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