Der Börsengang der Bahn und das gewagte Unternehmen Volksaktie
Sie war von vielen als Volksaktie gefordert worden, die Aktie der Bahn. So wie es derzeit aussieht, wird es aber nicht zu einer weiteren Volksaktie kommen, denn im Gegensatz zu anderen ehemaligen Deutschen Staatsunternehmen will die Bahn sich nicht unter Wert verkaufen, wie es scheint. Willkommen sind die Anleger, die sich auskennen, unter anderem die französische oder auch die russische Eisenbahn. Man will in Hedgefonds unterkommen und in Staatsfonds. Und nicht einfach nur unters Volk gestreut werden. Es geht darum, Qualität zu zeigen und diese auch so zu verkaufen.
Lange hat man auf ihn gewartet, auf den Börsengang der Deutschen Bahn AG. Nun soll er, wenn es nach dem Hartmut Mehdorn dem Chef des Transportunternehmens, geht, bis Oktober dieses Jahres auch endlich vollzogen sein. Anders jedoch als lange gedacht geht es nicht mehr um die Kleinanleger, sondern es soll richtig geklotzt werden. Deshalb spricht Mehdorn auch klare Worte: „Wir werden irgendwann ein Erstangebot machen und die Reaktion abwarten. Es ist nicht so, dass wir verkaufen müssen. Wenn ich nicht einen angemessenen Preis kriege, geht da nichts. Wir verschenken nichts.“
In der Zwischenzeit wurde dem Börsengang der Bahn und der diesem vorangehenden Akt der Teilprivatisierung auch von politischer Seite aus zugestimmt. Wann es denn wirklich so weit sein wird, wird man sehen. Noch gibt es keinen offiziellen Termin, weder von Seiten der Deutschen Bahn AG aus noch von Seiten der Deutschen Börse. Klar scheint jedoch inzwischen zu sein, dass die Deutsche Bank die Vermarktung der Aktien übernehmen soll. Vor allem die russische Staatsbahn hat ein großes Interesse an den Aktien. Wer letztendlich die meisten Aktien erhalten wird, wird man sehen. Vielleicht ist es ja wirklich noch dieses Jahr soweit.
Die Deutsche Bahn scheint übrigens nichts gegen den Aktienkauf durch die russische Staatsbahn RZD zu haben. Die Aktien sollen ja eben nicht zur Volksaktien werden, wie viele es sich gewünscht haben. Aber Mehdorn hat wohl gründlich die Aktienkurse der ersten Volksaktie unseres Landes, der Telekom AG, studiert und gesehen, dass dies nicht der richtige Weg für sein Unternehmen sein sollte. Ob sein eingeschlagener Weg hingegen die Richtung nehmen wird, die er möchte, werden wir sehen.