Internationaler Währungsfonds fordert Bankenabgabe und Bankensteuer
Wenn es nach dem IWF gehen sollte, wird es nicht nur eine Bankenabgabe geben, sondern gleich zweifach in die Taschen der Geldinstitute gegriffen werden. Um die Kosten zukünftiger Finanzkrisen auffangen zu können, soll auf der einen Seite eine „Abgabe zur finanziellen Stabilität“ von allen Finanzinstituten gefordert werden, auf der anderen Seite eine Steuer, die sich nach den Einnahmen der Institute richten soll.
Die Abgabe für die finanzielle Stabilität soll dabei am Anfang für alle Finanzinstitute gleich sein, im Laufe der Zeit jedoch dem Risiko angeglichen werden. Dies bedeutet, egal ob Bank, Hedgefonds oder Versicherung, alle würden zur Kasse gebeten werden. Die Hedgefonds könnten später, nach der Risikobewertung, stärker zur Kasse gebeten werden bei dieser Abgabe, da sie das höchste Risiko haben.
Wohin das Geld dieser Abgabe für die Finanzinstitute fließen soll, ist hingegen noch nicht klar. Hier benennt der IWF bislang zwei Möglichkeiten: Die Einrichtung eines speziellen Fonds oder die Zahlung der Abgabe in die Haushalte der jeweiligen Länder.
Die Finanzkrise hatte dazu geführt, dass in vielen Ländern auf der ganzen Welt Staatshilfen an Banken und Finanzinstitute geflossen sind, damit diese vor dem Bankrott bewahrt werden konnten. Den Steuerzahler in Deutschland haben diese Staatshilfen eine dreistellige Milliardenhilfe gekostet, ein Ende hiervon ist immer noch nicht absehbar. Eine Abgabe, die in die Haushalte der jeweiligen Länder einfließen würde, könnte den Steuerzahler damit entlasten.
Auch die Steuer, die „Financial Activities Tax“, welche der Internationale Währungsfonds in Zukunft Einnahmenbezogen berechnen möchte, würde eine Entlastung für den einzelnen Bürger bringen.
Für die Finanzinstitute könnte dies eine hohe finanzielle Belastung bringen. Da jedoch immer noch nicht rumgerudert wird, gerade seitens der Banken, und gerade bei der Kreditvergabe an Unternehmen gegeizt wird, obwohl der Staat geholfen hat, wird eine gravierende Änderung kommen müssen. Denn bis dato sind es nur die Steuerzahler, die wirklich bluten für die Fehler, die zur Finanzkrise geführt haben – ohne daran Schuld zu tragen.
Durch die beiden geplanten Abgaben könnte sich das Bild hier schnell wandeln. Zwar würden die Kosten dafür indirekt an die Kunden weitergegeben werden, aber jeder Kunde würde selbst die Entscheidung treffen, ob und in wie weit er bereit ist, dies mitzutragen. Der normale Steuerzahler würde dann nicht mehr dafür herhalten müssen, was eine große Entlastung und auch Beruhigung mit sich bringen würde.
Die Banken werden sich demnach in Zukunft wohl genauer überlegen, welche Risikoanlagen sie anbieten, damit die „Abgabe zur finanziellen Stabilität“ nicht zu hoch ausfällt. Dabei bleibt natürlich auch ein Teil der zu erwartenden Rendite auf der Strecke – das Risiko für Sparer wird jedoch dann zugleich weniger werden. Vielleicht wird die Bandbreite der angebotenen Finanzprodukte dann auch wieder interessanter und vor allem möglicherweise durchschaubarer werden.