Fast die Hälfte des Vermögens, welches deutsche Fondsgesellschaften für ihre Kunden investieren, ist Altersvorsorgekapital. So verwaltet der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) laut einer Umfrage insgesamt 1.730 Milliarden Euro, etwa 45 Prozent des in der Branche insgesamt verwalteten Kapitals in Höhe von knapp 4.000 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag der Anteil bei etwa 40 Prozent und ist seit dem um 600 Milliarden Euro gestiegen. Damit bleibt die Fondsbranche weiterhin die wichtigste Säule des deutschen Altersvorsorgekapitals.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Fondsbranche ist größter Verwalter von Altersvorsorgekapital in Deutschland
- Hauptbestandteile des Fondsvermögens sind Lebensversicherungen und die betriebliche Altersvorsorge
- Bundesregierung will mehr Renditechancen in der Altersvorsorge für zukünftige Rentner zulassen
Von Lebensversicherung bis betriebliche Altersvorsorge
Etwa ein Drittel des Altersvorsorgekapitals entfällt laut dem BVI auf kapitalbindende Lebensversicherungen. Der Anteil der Lebensversicherungen am gesamten Altersvorsorgekapital beträgt 570 Milliarden Euro.
Über die betriebliche Altersvorsorge fließen noch einmal etwa 490 Milliarden in die Fonds. Neben Lebensversicherungen und der betrieblichen Altersvorsorge stellen die berufsständischen Versorgungswerke den drittgrößten Anteil des deutschen Alterskapitals in Fonds dar, mit etwa 360 Milliarden Euro. Wenn es nach der deutschen Bundesregierung geht, könnte der Anteil an Aktien bei der deutschen Altersvorsorge weiter wachsen. So wird momentan über die Einführung einer Aktienrente diskutiert.
Die geplante Aktienrente der Bundesregierung
Im Zusammenhang mit der Altersvorsorge in Deutschland ist vor allem auch die geplante Aktienrente der Bundesregierung ein Vorstoß, um die Altersvorsorge für zukünftige Generationen von Rentnern zu sichern. So soll ein Teil der Rentenversicherungsbeiträge in Aktienfonds investiert werden, um an der Entwicklung der Kapitalmärkte zu partizipieren. Unter anderem spricht sich auch der BVI dafür aus, renditestarke Anlageprodukte als Teil der privaten Altersvorsorge gesetzlich anzuerkennen.
Erfolgreiche Vorbilder in Bezug auf das Konzept Aktienrente sind Norwegen und Schweden. In Schweden beispielsweise wurde laut Richard Gröttheim, Chef des schwedischen Pensionsfonds AP7, seit dem Jahr 2000 eine durchschnittliche Rendite von elf Prozent erzielt. Bis die deutsche Aktienrente voraussichtlich im Jahr 2023 eingeführt werden könnte, müssen noch einige offene Fragen zu Risiken und rechtlichen Regularien geklärt werden.
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