Muss Porsche für seine Spielereien mit den VW-Aktien nun einen hohen Preis bezahlen?
Bereits im November des vergangenen Jahres hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vermutet, dass es zu Schadensersatzklagen gegen Porsche kommen könnte. Der Autohersteller hatte 2008 indirekt zu einem massiven Wertanstieg der Volkswagen-Aktie gesorgt, indem Gerüchte aufgetaucht waren, dass Porsche damals den Zugriff auf 75 Prozent der VW-Aktien hätte. Zusammengerechnet mit den Anteilen, die das Land Niedersachsen an dem Autobauer Volkswagen hält, immerhin gut 20 Prozent, wären so nur noch fünf Prozent der Aktien auf dem freien Markt zu erhalten gewesen.
Dies sorgte für einen wohl wahrhaft einmaligen Kursanstieg, und bei den Hedgefonds für eine Menge Verdruss. Sie mussten die auf dem Markt erhältlichen Wertpapiere von VW dann teuer bezahlen, zu einem Kurs, der völlig unrealistisch war zu einer Zeit, in der die Finanzkrise unser Land längst erreicht hatte. Die Aktie war dann um die 1.000 Euro gehandelt worden, ein Preis, der heute bereits ferne Vergangenheit erscheint. Aktuell liegt die VW-Aktie bei einem Wert von 213,08 Euro, und ist bereits um 2,52 Prozent gefallen im Vergleich mit dem Börsenschluss gestern.
Heute nun, bei einem Wert, der sich zwischen einem Viertel und einem Fünftel des Überflugs einpendelt, kommt die Nachricht, dass es nun wohl ernst werden wird in Sachen Schadensersatzklagen. Dies berichtet zumindest die „Financial Times Deutschland“, ist aber durchaus glaubwürdig in ihrer Berichterstattung. Das Thema Porsche und die VW-Aktien waren nicht gerade wenigen im vergangenen Jahr aufgestoßen, darunter auch einigen Experten. Und auch der Börsenaufsicht bekam die Nachricht nicht, dass Porsche plötzlich drei Viertel der Anteile von Volkswagen halten sollte – denn damit hätte der Autobauer aus Zuffenhausen sämtliche Meldepflichten einfach ignoriert.
Sollte Porsche auf diese Weise wirklich die Börsennotierung manipuliert haben, könnte es teuer werden. Bislang ist nur von Klagen von Hegde Fonds die Rede. Ob auch private Anleger, wie zum Beispiel Familienunternehmen wie Merckle, klagen werden, ist noch im Ungewissen. Doch eines berichtet die „FTD“ klar: Die Anwälte, welche an der Erstellung der Klagen arbeiten, sprechen von einer Vielzahl derer. Es könnte also ein Bumerang sein, der die Porsche AG da trifft, und ein sehr teuer dazu.
cw