Als Börsen-Laie kommen viele neue Dinge auf einen zu. Nicht jedem ist auf Anhieb klar, wie der Handel auf dem Bankett funktioniert und welche Gefahren man bei dieser Anlagemöglichkeit eingeht. Doch rechtfertigt das direkt den Einsatz eines professionellen Maklers? Handeln kann man auf der Börse mittlerweile alles. Die Kunst ist es, den richtigen Handel zum richtigen Zeitpunkt durchzuführen.
Was wird an der Börse gehandelt?
Die Börsen sind unterteilt in verschiedene Handelsplätze und dazu in verschiedene Arten. Im Allgemeinen gibt es drei Hauptarten der Börsen: Wertpapierbörsen, Devisenbörsen und Warenterminbörsen. Der Handel an Devisenbörsen bezieht sich auf Währungen. Die Warenbörsen handeln Rohstoffe wie beispielsweise Gold, Rohöl oder Silber. An den Wertpapierbörsen kommen verschiedene Arten von Wertpapieren zum Handel.
Handelbare Wertpapierarten gibt es in großer Menge. Nicht alle Wertpapiere sind aber grundsätzlich an der Wertpapierbörse handelbar. Handeln lassen sich Aktien, Fonds, Derivate, ETFs und Rentenpapiere.
Kann jeder an der Börse handeln?
Im Grunde genommen besitzt nicht jeder die Berechtigung für den Handel. Nur Aktienhändler wie Makler, die eine Händlerzulassung besitzen, dürfen im eigentlichen Sinne handeln. Ein einzelner Anleger beauftragt eine Bank oder einen Makler, der für ihn die Handelsangelegenheiten abwickelt. Ist der Anleger voll geschäftsfähig, darf unter Beachtung der normalen Voraussetzungen jeder ein Depot eröffnen. Dieses Depot eröffnet die Möglichkeit mit Aktien zu handeln. Der Aktienhandel eignet sich für alle, die kurzfristig Gewinne erzielen wollen oder eine rentable Investmentform auf längere Sicht suchen. Aktienhandel bedeutet aber immer auch ein Risiko. Anleger, die sichere Geldanlagen suchen, sollten vom Aktienhandel Abstand nehmen.
Was ist überhaupt ein Index?
Eine andere Bezeichnung für die verschiedenen Indizes ist Kursbarometer. Der Aktienindex hat beispielsweise immer bestimmte Aktien, die dann in diesem Index vertreten sind. Der Kurs der Aktien wird in Punkten im Index widergespiegelt. Es erfolgt dabei quasi eine Berechnung des Durchschnitts, der sich aus den im Index befindlichen Aktien zusammensetzt. Zugleiche findet die Gewichtsverteilung der Aktien Berücksichtigung. Die Hauptaufgabe des Index ist es, die Entwicklung der verschiedenen Aktienkurse samt Wert auf einen Blick darzustellen. Das hat den Vorteil, dass sich der Anleger nicht jeden einzelnen Aktienkurs anschauen muss, um zu wissen, wie die Veränderung aussieht. Es reicht ein Blick auf den jeweiligen Index. Sofort kann er erkennen, in welche Richtung die Tendenz geht, ob die Kurse allgemein steigen oder eher fallen. In den meisten Fällen gibt es einen bestimmten Index als Leitindex, auch wenn jedes Land in der Regel mehrere unterschiedliche Aktienindizes besitzt. Für Deutschland ist der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, der Leitindex.
Wertpapierhandel
Jeder Anleger muss sich überlegen, welche Wertpapiere für seine Investition infrage kommen. Bei der Vielzahl der verschiedenen Aktien ist ein Verlust vorprogrammiert, falls sich Anleger vorher nicht genau informieren und die Entwicklung verfolgen. Eine Hilfestellung für die Suche nach Aktien gibt die Marktmeinung, von der sich ablesen lässt, welche Unternehmen oder welche Märkte und Branchen sich in Zukunft gut entwickeln.
Wer eine Aktie kauft, erwirbt einen Anteil von einem Unternehmen. Damit ist der Anleger einer von vielen Eigentümern, die das Anrecht auf den eigenen Anteil vom Gewinn haben, wenn vom Unternehmen erwirtschaftete Überschüsse zur Ausschüttung kommen. Honoriert der Markt den Gewinn des Unternehmens, steigt der Anteil im Wert. Das Gegenteil passiert, wenn das Unternehmen Verluste macht und die Anteile an Wert verlieren.
Wichtig für Anleger: die Marktmeinung und das Risiko
Anleger sollten sich im ersten Schritt grundlegende Gedanken über ihre Risikobereitschaft machen, bevor sie sich für eine bestimmte Aktie entscheiden. Im zweiten Schritt ist es für Anleger wichtig, sich eine eigene Marktmeinung zu bilden. Diese erreicht der Anleger durch gezielte und fundierte Recherche. Dabei ist es wichtig, Unternehmen in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, statt sie isoliert zu sehen. Tageszeitungen stellen das Zusammenspiel von Aktienmarkt und Wirtschaft sehr gut dar und eignen sich hervorragend für eine fundierte Recherche. Sie bieten hilfreiche Hintergrundinformationen und Analysen des Aktienmarkts und der Gesamtwirtschaft. Einzelne Segmente sind ebenso aussagekräftig. Von Börsenprofis bekommen Anleger den Tipp sich circa vier bis fünf Werte auszusuchen, die sie beobachten. Dabei hilft es, sich für einen bestimmten Markt oder eine Branche zu entscheiden.
Wie geht der Fondhandel?
Ein Fond lässt sich über Banken oder Sparkassen handeln, außerdem direkt über eine Fondsgesellschaft. Beim Kauf kommt dabei ein sogenannter Ausgabeaufschlag hinzu und oft passiert es, dass in erster Linie die hauseigenen Produkte im Angebot sind. Normalerweise ist der Handel von Fonds über einen Broker oder eine Direktbank deutlich günstiger. Die Fondsauswahl ist größer, der Ausgabeaufschlag dagegen deutlich reduziert. An der Börse ist der Handeln mit Fonds ebenso möglich. Dabei gibt es im Gegensatz zu den Fondsgesellschaften oder den Brokern keinen Ausgabeaufschlag, aber Ordergebühren. Diese sind in den meisten Fällen jedoch deutlich günstiger.
Für die Verwahrung der Fondsanteile benötigt der Anleger ein Wertpapierdepot. Dabei macht es keinen Unterschied, wo er die Fonds handelt. Broker und Direktbanken bieten diesem Fall meist die günstigeren Konditionen als Sparkasse oder Hausbank.
Handel mit Rohstoffen
Der Handel mit Edelmetallen ist neben den Aktien oder Rentenpapieren grundsätzlich für jeden möglich. Der Kauf des Edelmetalls erfolgt nur sehr selten in der physischen Form, wie beispielsweise Goldmünzen oder Goldbarren. Häufiger erfolgt eine Investition in Produkte, die eine Verbindung mit dem Edelmetall haben. Mit dem Kauf von ETCs besteht die Möglichkeit, bestimmte Aktien oder Zertifikate für Edelmetalle zu erwerben. Gold, Platin, Silber und Palladium sind die vier Edelmetalle, welche die Mehrheit des Investitionsgut ausmachen.
Devisenhandel
Devisenhändler haben die Bezeichnung Trader. In der Regel handeln sie an zehn bis zwanzig Tagen im Monat. Der Handel findet nur statt, wenn die Analyseinstrumente einen eindeutigen Trend aufweisen. An Tagen, die unsicher sind, kommt kein Handel zustande, um das Verlustrisiko zu vermeiden. Der Trader hat während des Handels die Kurse ständig im Blick. Sie ändern sich im Sekundentakt im Zehntausendstel Stellenbereich. Die im Fachjargon “pip„ genannte Stelle ist die Vierte nach dem Komma. In der Regel erfolgt wieder ein Verkauf, eine "Glatt-Stellung" der Positionen, innerhalb von ein paar Stunden. Für die Bank besteht also nur in dieser kurzen Zeit das Risiko, das sie für relativ geringe Kursschwankungen zu tragen hat.
Quellen und weiterführende Links zur Vermeidung von Anlagefehlern:
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/2176996-10-typische-anlagefehler