Die Zahl der jungen Leute, die für das Alter sparen, ist seit 2010 von 55 Prozent auf 48 Prozent gesunken. Das geht aus der Jugendstudie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ des Versorgungswerks MetallRente hervor. Dabei würden viele junge Leute sogar Schwankungen ihrer Anlage hinnehmen, um höhere Renditen zu erzielen. Frauen sind jedoch weniger risikoaffin als Männer.
66 Prozent der jungen Leute würden geringe Schwankungen in Kauf nehmen
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
- Nur 48 Prozent der jungen Leute betreiben Altersvorsorge. Sogar nur 32 Prozent sparen regelmäßig für die Rente.
- 50 Prozent der jungen Leute sehen optimistisch in die Zukunft, 49 Prozent pessimistisch.
- 66 Prozent der jungen Leute würden geringe Schwankungen ihrer Rente in Kauf nehmen, sofern sie dadurch mit einer höheren Rente rechnen könnten.
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- 68 Prozent der jungen Leute befürchten, im Alter unter Altersarmut zu leiden.
- Nur 29 Prozent der jungen Leute sagen, dass sie sich in Fragen der Altersvorsorge sehr gut oder gut auskennen.
- 84 Prozent der jungen Leute sehen den Staat in der Pflicht, wenn es um eine gute Rente geht
Frauen sparen anders als Männer
Besonders fällt auf, dass junge Leute durchaus bereit wären, Risiken bei der Geldanlage einzugehen, um eine höhere Rente zu erhalten. Gerade in Deutschland ist das nicht selbstverständlich, da Sparer hierzulande sehr hohen Wert auf Sicherheit legen und darum bevorzugt zu Geldanlagen wie Sparbuch und Tagesgeld greifen. Die Studie zeigt, dass junge Leute hier aufgeschlossener sind – das können sie auch sein, da sich über lange Zeiträume Schwankungen besser ausgleichen lassen.
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Auffällig ist außerdem das unterschiedliche Anlageverhalten von Frauen und Männern. So kommt für 35 Prozent der Männer Sparen mit Aktien oder Investmentfonds für ihre Altersvorsorge in Frage. Bei Frauen sind es nur 18 Prozent.
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, einer der Herausgeber der Studie, kommentiert diesen Unterschied so: „Die tiefere Ursache dafür liegt in der mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Viele Frauen gehen Kompromisse ein, weil sie frühzeitig die Gründung einer Familie im Blick haben. Gepaart mit ihrer geringeren Risikobereitschaft ergibt sich daraus ein langfristiges Vorsorgeverhalten, das zu Nachteilen bei der Rente führt.“ [1]
Investitionen in Fonds und Aktien nimmt zu
Immerhin nimmt die Zahl der jungen Leute, die in Aktien oder Investmentfonds investieren zu. Bei den 17- bis 27-Jährigen stieg die Zahl von 19 Prozent 2010 auf 28 Prozent 2019. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sind Wertpapiere als Baustein für die Altersvorsorge wichtig, da sie in den letzten Jahrzehnten in der Regel höhere Renditen erzielten als Sparbücher und Tagesgelder. Allerdings geht aus der Studie auch hervor: Alleine auf die individuelle Altersvorsorge wollen die jungen Leute nicht setzen. Sie fordern eine gute gesetzliche Rente.
Die repräsentative Studie des Versorgungswerks MetallRente wurde bereits zum vierten Mal durchgeführt. Insgesamt wurden 2.500 Frauen und Männer im Alter von 17 bis 27 Jahren in Deutschland befragt. Die jungen Leute geben in der Studie Auskunft über ihre Zukunftserwartungen und Einstellungen zu Finanzen und der Alterssicherung.
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