55 Prozent der deutschen Sparer machen die niedrigen Zinsen Sorgen. Das geht aus einer Umfrage von YouGov im Auftrag der Lebensversicherung 1871 hervor. Die niedrigen Zinsen in Verbindung mit der Inflation führen in der Tat zu Kaufkraftverlusten. Anders ausgedrückt: Das Ersparte verliert über die Zeit an Wert. Der deutsche Fondsverband BVI empfiehlt deshalb Aktienfonds als Alternative zu Sparbüchern mit besseren Renditechancen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- 55 Prozent der deutschen Sparer machen die niedrigen Zinsen Sorgen
- 30 Prozent der deutschen Sparer macht die Inflation Sorgen
- Der BVI empfiehlt Aktienfonds als Schutz gegen den Kaufkraftverlust
Gesetzliche Rente reicht nicht aus
Insgesamt wurden 1.656 Sparer in der Studie „Sparen 2019“ befragt. Auf die Frage, was ihnen beim Sparen Sorge bereitet, antworteten 55 Prozent: Niedrige Zinsen. 30 Prozent machte die Inflation Sorge. Das Verlustrisiko der Geldanlage machte nur 22 Prozent Sorge.
Hermann Schrögenauer, Vertriebsvorstand der LV 1871, kommentierte die Ergebnisse so: „Fehlende Zinsen machen die Notwendigkeit, selbst vorzusorgen, erst richtig sichtbar. Dazu kommt: Durch die Überalterung unserer Gesellschaft, den Trend zu Single-Haushalten und die zunehmende Verstädterung wird das Thema Altersvorsorge in Zukunft noch dringlicher als heute. Der Staat wird diese Problematik nicht lösen – dafür ist es längst zu spät: Das Umlageverfahren kommt an seine Grenzen, da nun die geburtenstarken Baby-Boomer in Rente gehen. Deshalb ist ein gut durchdachter Plan zur Altersvorsorge eben kein altbackenes Nice-to-Have, sondern ein modernes Must-Have.“[1]
Mit Aktienfonds gegen den Kaufkraftverlust
Von einem baldigen Anstieg der Zinsen ist nicht auszugehen, das macht der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der letzten Sitzung deutlich. Zu schwach ist das Wirtschafswachstum. Das gilt nicht nur für Deutschland und die Eurozone, sondern auch für die USA. Dort wurde der Leitzins im September auf die Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent gesenkt. Weitere Zinssenkungen könnten folgen.[2]
Der deutsche Fondsverband BVI empfiehlt Sparer daher die Geldanlage in höherrentierlichen Wertpapieren wie Aktienfonds. So heißt es in einer Mitteilung des BVI: „Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass ein Anleger mit einem Sparplan auf Fonds, die weltweit in Aktien investieren, ein kleines Vermögen aufbauen kann: Wer in den zurückliegenden 15 Jahren beispielsweise monatlich 100 Euro in global anlegende Aktienfonds investiert hat, zahlte insgesamt 18.000 Euro ein. Der Sparplan brachte ihm per Ende Juni 2019 im Mittel rund 28.205 Euro ein. Das entspricht einer Wertentwicklung von durchschnittlich 5,7 Prozent im Jahr.“[3]
ETFs als Alternative zu aktiv verwalteten Fonds
Eine Alternative zu aktiv verwalteten Fonds sind zudem ETFs. Diese bilden einen Index wie den DAX passiv ab. Durch diese Methode sind die laufenden Kosten in der Regel deutlich geringer als bei aktiv verwalteten Fonds. Mit ETFs lässt sich an der Entwicklung der Märkte weltweit teilhaben und das Risiko breit streuen. Viele Broker bieten inzwischen kostengünstige ETF-Sparpläne an.
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Weiterführende Links
[1] LV1871 – Umfrage Niedrigzinsen
[2] Handelsblatt – US-Währungshüter uneins über weiteren Kurs
[3] BVI – Ersparnisse mit Aktien vor dem Kaufkraftverlust schützen