Die französische Finanzaufsicht AMF und die niederländische AFM fordern eine stärkere Regulierung von Ratings für nachhaltige Geldanlagen auf EU-Ebene. „Grüne“ Investments gewinnen für Anleger zunehmend an Bedeutung. Bei der Auswahl ihrer Geldanlagen stützen sie sich häufig auf Nachhaltigkeitsratings. Nicht immer haben diese jedoch große Aussagekraft. Dadurch besteht die Gefahr von Greenwashing.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Finanzaufsichten von Frankreich und den Niederlanden fordern eine stärkere Regulierung von Nachhaltigkeitsratings
- Die Regulierung der Ratingagenturen soll der ESMA unterliegen
- In Deutschland flossen nachhaltigen Fonds von Januar bis September 2020 10,8 Milliarden Euro zu
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ESMA soll Ratings regulieren
Beim Greenwashing stellen Unternehmen sich als besonders nachhaltig und klimafreundlich dar, einer näheren Prüfung halten diese Aussagen jedoch nicht stand.[1]
Um gegen solche Methoden vorzugehen, fordern AMF und AFM ein Regelwerk für die Vergabe von Nachhaltigkeitsratings. Die Regulierung der Ratingagenturen soll der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) übertragen werden.
Nachhaltige Fonds in Deutschland verwalten mehr als 129 Milliarden Euro
Französische Fondsgesellschaften haben laut dem deutschen Fondsverband BVI mit 21 Prozent den größten Marktanteil im nachhaltigen Segment gemessen am verwalteten Vermögen. Deutsche Fondsgesellschaften liegen mit 10 Prozent auf einem guten vierten Platz.
129 Milliarden Euro verwalten nachhaltige Fonds hierzulade bereits. Von Januar bis Dezember 2020 verzeichneten sie Nettozuflüsse von 10,8 Milliarden Euro. Das sind 110 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auch der BVI stellt darum die Bedeutung nachhaltiger Investments heraus und weist auf den Regulierungsbedarf hin. „Deutschland hat sich zu einem der größten Absatzmärkte für nachhaltige Fonds in Europa entwickelt“, meint Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI. „Diese Dynamik sollten Regulatoren durch eine sinnvolle und praxisnahe Nachhaltigkeitsregulierung fördern.“[2]
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