Der langsame Untergang der UBS – Hilfe beim Steuerbetrug und Milliardenverlust
In den letzten Monaten hatte die Schweizer Traditions- und Großbank viele Federn lassen müssen, innerhalb des eigenen Landes, aber auch außerhalb. Das muss eine Bank mitten in einer Finanzwirtschaftskrise dieses Ausmaßes erst einmal verkraften können. Der UBS gelingt dies nicht, wie die heute vorgestellten Zahlen und die begleitenden Aussagen dazu klar belegen.
„Leider kann ich Ihnen noch keine erfreulichen Nachrichten überbringen, sondern muss Ihnen weitere schlechte Zahlen und einschneidende Maßnahmen zumuten. Nachdem sich die UBS in eine missliche Lage manövriert hat, sind wir heute noch nicht so weit, das negative Umfeld aufzufangen oder Chancen nutzen zu können. Doch wir wissen, wo wir ansetzen müssen, wie ich Ihnen im Folgenden darlegen werde. Der Weg zurück zum Erfolg wird lang sein, und wir dürfen keine kurzfristigen Befreiungsschläge erwarten, sondern werden Schritt um Schritt konsequent und diszipliniert vorwärts gehen. Das wird viel Energie erfordern, doch ich versichere Ihnen, davon hat die UBS mehr als genug.“ sagte der CEO der UBS, Oswald J. Grübel, heute anlässlich der Zahlen und zeigte damit schon klar auf, dass es Einschnitte geben wird, die bitter sein werden.
Noch in diesem Jahr sollen deshalb 8.700 Stellen gestrichen werden – mehr als ein Zehntel der bestehenden Mitarbeiterschaft. Damit soll eingespart werden, was an Verlusten gerade eingefahren wird, und dennoch wird alles, was derzeit passiert, schwer zu kompensieren sein. Denn der UBS machen nicht nur die Finanzkrise zu schaffen, sondern vor allem auch die US-Steuerbehörden, die inzwischen eine hohe Geldstrafe gegen die Schweizer Großbank verhängt, und ihr das Messer an die Brust gesetzt haben: Entweder erfolgt die Herausgabe von Daten US-amerikanischer Bankkunden für die Zwecke der Strafverfolgung wegen Steuerhinterziehung bei deren Geldanlage in der Schweiz. Oder die UBS kann sämtliche Geschäftsaktivitäten in den USA von heute auf morgen beenden.
Die Schweizer Großbank beugte sich dem Druck der amerikanischen Behörden, zahlte eine hohe Geldstrafe und gab die geforderten Kundendaten weiter. Dies wiederum führte zu einem Aufruhr in der Schweiz, von den Bürgern, aber auch seitens des Bundesverwaltungsgerichtes im Alpenland, das eine Weitergabe der Kundendaten an die US-Behörden verbieten wollte. Da hatte die UBS aber bereits einige Daten weitergegeben und sich dem Druck der USA gebeugt.
Inzwischen hat sich die Lage im eigenen Land für die UBS etwas beruhigt, nicht aber die finanzielle Lage. Die Kunden ziehen sehr viel Geld aus der ehemals so großen Bank ab. Allein aus dem Bereich Wealth Management & Swiss Bank (Private Banking, Vermögensberatung und Vermögensverwaltung) wurden binnen der ersten drei Monate dieses Jahres 23 Milliarden Euro Schweizer Franken abgezogen. Ein finanzielles Fiasko für eine Bank, die nun für das erste Quartal einen Verlust von zwei Milliarden Schweizer Franken vorweisen muss.
Keine guten Zahlen in dem ersten Quartal des Jahres, in dem es ganz langsam wieder bergauf geht und die Talsohle der Finanzwirtschaftskrise überschritten zu sein scheint. Doch bei der UBS sieht es anders aus. Hier scheint man zu erkennen, dass es noch lange nicht vorbei ist. Deshalb sagte der Chef der UBS, Oswald J. Grübel, heute auch: „Wir wissen, wo wir ansetzen müssen. Der Weg zurück zum Erfolg wird lang sein, und wir dürfen keine kurzfristigen Befreiungsschläge erwarten, sondern werden Schritt um Schritt konsequent und diszipliniert vorwärts gehen.“