Die Hälfte der Deutschen ist überzeugt, dass ihr Lebensstandard im Alter sinken wird. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen hervor. Dennoch setzen viele Deutsche weiterhin auf schlecht verzinste Geldanlagen wie Tagesgeld und Sparbuch.
Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung
Besonders Menschen aus der Gehaltsklasse zwischen 1.000 und 1.500 Euro fürchten einen sinkenden Lebensstandard im Alter (66 Prozent). „Dass jeder zweite Deutsche mit einem sinkenden Lebensstandard im Alter rechnet, zeigt, dass Ängste vor sozialem Abstieg bis weit in die Mitte der Gesellschaft reichen“, heißt es von Ralf W. Barkey, dem Vorstandsvorsitzenden des Genossenschaftsverbandes, zur Umfrage. „Die Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung ist real.“[1]
In allen Gehaltsklassen ist der Wunsch, mehr zur Sicherung des Lebensstandards im Alter zu unternehmen, etwa gleich groß. Altersvorsorge und der „Notgroschen“ sind denn auch bei den zwei Dritteln der Deutschen, die Geld anlegen, der wichtigste Grund, warum sie sparen. Dahinter finden sich in einigem Abstand größere Anschaffungen.
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Tagesgeld und Sparbuch wichtigste Geldanlagearten
Bei der Geldanlage setzen die Befragten allerdings weiterhin in erster Linie auf schlecht verzinste Tages- und Festgelder. Auch das Bausparen ist gefragt. Lebens- und Rentenversicherungen folgen erst auf dem vierten Platz.
„Der deutsche Sparer ist verunsichert und ambivalent. Er parkt sein Geld, obwohl er weiß, dass er für die Vorsorge in andere Anlagearten gehen müsste“, kommentiert Barkey. Das liegt auch am hohen Sicherheitsbedürfnis der Deutschen. Für 42 Prozent ist sie der wichtigste Faktor bei der Geldanlage. 23 Prozent nennen die Rendite als wichtigstes Kriterium.
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Alternative: Investieren in Wertpapiere
Lediglich 14 Prozent der Befragten nutzen Aktienfonds. Acht Prozent setzen auf Fondssparpläne und vier Prozent auf ETF-Sparpläne. Diese Anlageformen eigneten sich in den letzten Jahrzehnten jedoch viel besser für den Vermögensaufbau als klassische Geldanlagen. So ließ sich mit einem monatlichen Sparplan in Aktienfonds aus Deutschland in den letzten zehn Jahren 5,0 Prozent Rendite p.a. erwirtschaften. Mit global investierenden Aktienfonds kamen Anleger, die vor zehn Jahren anfingen zu sparen, sogar auf 6,8 Prozent Rendite p.a.[2] Zwar müssen Anleger bei dieser Geldanlage mit Wertschwankungen rechnen, in der Vergangenheit hat sich jedoch gezeigt, dass sich etwas mehr Mut bei der Geldanlage auszahlt. Nicht vergessen werden sollte natürlich ein anderer Punkt der Umfrage: Knapp ein Drittel der Befragten legt gar nicht an. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ihnen die Mittel dazu fehlen.
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