US-Notenbank will den Banken für über eine Billion Dollar Wertpapiere abkaufen
Erst kürzlich trat Ben Bernanke, der Chef der US-Notenbank Federal Reserve, im Fernsehen auf. Dies war ein erstaunlicher Schritt für die meisten. Der stille Banker wäre im Normalfall sicher nicht die erste Wahl für eine Show vor den Fernsehkameras. Aber er trat vor sie, als erster Notenbank-Chef der USA seit 20 Jahren, und machte den Menschen Mut, dass die Rezession bereits dieses Jahr ihr Ende finden könnte.
Und nun holte dieser Mann zu einem neuen Schlag aus. Am Donnerstagabend zu Washingtoner Uhrzeit (bei uns Freitag früh) gab die Federal Reserve unter der Führung von Ben Bernanke bekannt, die Kreditmärkte in den USA noch stärker stützen zu wollen. Dazu sollen für 750 Milliarden US Dollar hypothekenbesicherte Wertpapiere gekauft werden und für bis zu 300 Milliarden US Dollar langfristige Staatsanleihen – also Bundeswertpapiere –, was unter dem Strich mehr als eine Billion US Dollar bedeutet.
Die Börse antwortete darauf gleich, der Wert des US Dollars fiel zunächst, hatte sich im Laufe des Freitags jedoch wieder eingependelt. Die Staatsanleihen der USA legten jedoch an Wert zu, die Freude scheint groß zu sein über diese Ankündigung von Ben Bernanke, die wohl niemand erwartet hatte, zumindest nicht in dieser Größenordnung.
Doch es sollte nun nicht nur die positive Seite dieses Beschlusses gesehen werden. Eher ist er wohl eine Folge der Null-Zins-Politik der US-Notenbank, die keine Möglichkeit mehr hat, den Leitzins nach unten zu senken, da dieser bereits bei Null ist. Und dies zeigt, dass der US-Regierung und der Federal Reserve langsam die Ideen ausgehen, wie die Rezession in den USA in den Griff zu bekommen wäre – abgesehen vom Ankauf von Wertpapieren eigentlich niedriger Risikoklassen.
Auf der anderen Seite kommt gerade von dort auch immer wieder Kritik an den Staaten der Euro-Zone, dass zu wenig getan werden würde. Dabei wird hier nur weniger schnell vorgegangen in den USA. Das schnelle Senken des Leitzinses zeigt nun seine Wirkung darin, dass mehr und mehr US Dollar in die Konjunktur gepumpt werden müssen. Doch was ist schon eine Billion mehr oder weniger?