Dachfonds

Wem das Angebot an Investmentfonds zu unübersichtlich ist und wer daher nicht in einzelne Fonds investieren will bzw. keine passende Auswahl treffen kann, für den eignen sich Dachfonds in ganz besonderem Maße.

Wie funktioniert ein Fachfonds?

Das hinter einem Dachfonds stehende Prinzip ist im Grunde genommen ganz einfach: Bei einem Dachfonds investiert das Fondsmanagement nicht in einzelne Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere, sondern in ausgewählte Einzelfonds. Dabei kann ein solcher Dachfonds durchaus aus 15 bis 20 einzelnen Fonds bestehen. In welche Arten von Einzelfonds dabei investiert wird, hängt von der Konstruktion und der Philosophie des Dachfonds ab. Die angebotenen Varianten reichen dabei von konservativ anlegenden Dachfonds, die in Anleihenfonds, offene Immobilienfonds und Aktienfonds investieren bis hin zu deutlich riskanteren Konstruktionen, bei denen in Branchenfonds oder Themenfonds investiert wird.

Wie erfolgt die Prüfung der Einzelfonds?

Die Prüfung der Einzelfonds, in die ein solcher Dachfonds investiert, erfolgt meist in mehreren Stufen. Zuerst werden überhaupt in Frage kommende Fonds gesucht, dann die einzelnen Kandidaten genau durchleuchtet und schließlich das komplette geplante Fondsportfolio mit spezieller Software analysiert, um dessen Gesamtentwicklung bei verschiedenen Szenarien durchzuspielen. Durch den Erwerb mehrerer einzelner Fonds ist ein Dachfonds indirekt in bis zu mehrere hundert verschiedene Wertpapiere investiert und bietet dem Anleger so ein noch größeres Maß an Sicherheit. Allerdings hat diese Sicherheit auch ihren Preis in Form höherer Managementgebühren, denn im Unterschied zum Investment in einzelne Fonds zahlt der Anleger bei einem Dachfonds quasi zweimal Managementgebühren: einmal für die Einzelfonds und einmal für den Dachfonds an sich. Dafür erhält er aber ein Produkt, welches sich vor allem für Einsteiger als absolutes Basisinvestment im Portfolio empfiehlt und ihm so quasi die halbe Vermögensverwaltung abnimmt.

Die breite Auswahl an derzeit mehr als 500 in Deutschland angebotenen Dachfonds macht dem Anleger allerdings auch hier die Wahl nicht gerade einfach, weshalb bei der Auswahl eines geeigneten Fonds vor allem auf eine gute Performance in der Vergangenheit und einen entsprechend guten Ruf des Fondsmanagements geachtet werden sollte.

Steuerliche Regelungen ab 2018

Seit Beginn des Jahres 2018 müssen nicht nur Anleger auf die mit Dachfonds erzielten Kursgewinne Steuern zahlen, sondern auch die Fonds selbst – und zwar 15 Prozent, wenn sie Dividenden oder Mieterträge aus Deutschland kassieren oder Immobilien aus Deutschland mit Gewinn verkaufen

Um die Mehrbesteuerung für Anleger auszugleichen, werden Ausschüttungen und Verkaufsgewinne der Fonds teilweise von der Steuer freigestellt. So sind bei Aktienfonds 30 Prozent frei, aber nur, wenn der Sparerpauschbetrag bereits ausgeschöpft ist.

Soweit, so einfach. Bei Dachfonds, die ihrerseits in Aktienfonds investieren, ist die Sache komplizierter. Selbst bei einer Quote von 100 Prozent Aktienfonds werden diese nur zu 50 Prozent angerechnet. Im Anwendungsschreiben Gz. IV C 1 – S 1980-1/16/10010:001 hat das Bundesfinanzministerium daher festgelegt, dass Dachfonds genauso zu behandeln sind wie die Zielfonds, in die sie investiert haben. Darüber hinaus müssen Dachfonds die Anlagegrenzen nur sechs Monate pro Kalenderjahr einhalten.

Aktiv verwaltete, thesaurierende Auslandsfonds

Bei aktiv verwalteten, thesaurierenden Dachfonds, die im Ausland aufgelegt wurden, bringt die Reform der Fondsbesteuerung auch Vorteile. So müssen deren Erträge vom Anleger nicht mehr in Zeile 15 der Anlage KAP angegeben werden, sondern die Depotbank zieht bei ausgeschöpftem Sparerpauschbetrag (dazu muss natürlich der Freistellungsauftrag vorliegen) die zu entrichtenden Steuern automatisch ein und führt sie ans zuständige Finanzamt ab.

Wo kann ich Anteile an Dachfonds kaufen

Der Erwerb von Dachfonds kann über jedes gewöhnliche Aktiendepot oder Fondsdepot erfolgen und je nachdem, wo der Anbieter sein Depot hat, lässt sich ein Teil von ihnen sogar mittels monatlichen Sparplans besparen. Besonders die auf den reinen Fondsvertrieb spezialisierten Anbieter haben hier eine große Auswahl an sparplanfähigen Dachfonds im Angebot und das mit teilweise bis zu 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag und bereits ab monatlichen Raten von nur 50 Euro. Eine Übersicht empfehlenswerter Fondsvermittler, bei denen Sie besonders günstig und möglichst viele Dachfonds erwerben können, finden Sie hier:

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