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Vorteile, Nachteile, Sicherheit und Empfehlungen
Wer eine sichere und langfristige Anlage in Gold bevorzugt, allerdings nicht die Möglichkeit besitzt, die Barren zu Hause einzulagern bzw. wem die Verwahrung in der Bank zu teuer ist, findet eine kostengünstigere und flexiblere Alternative in Form von Fonds und Zertifikaten. Die Anlageklasse wird nach dem individuellen Investitionsziel ausgesucht.
Die klassischen Goldfonds setzen auf große Minenbetreiber und Goldproduzenten. Die Aktien reagieren oft stark auf Preisänderungen des Goldes. Bereits durch einen minimalen Anstieg kann der Gewinn des Unternehmens deutlich angehoben werden. Zu bedenken ist jedoch, dass auch der entgegengesetzte Fall eintreten kann (Hebelwirkung). Aufgrund gestiegener Energie- und Arbeitskosten fallen die Gewinne niedriger aus als erwartet. Der Einstieg in den Goldmarkt wird derzeit als äußerst attraktiv und günstig bewertet.
Bei dem seit Jahren mit zu den Top-Performern unter den Goldminenfonds gehörenden World Gold Fund der Investmentgesellschaft Black Rock (früher Merrill Lynch) erzielten Anleger in den vergangenen zehn Jahren eine Rendite von 330 Prozent. Die Investition in fast ausschließlich die Schwergewichte der Branche wie Barrick Gold, Goldcorp und Newcrest Mining und die Tatsache, dass der weltweit ausgerichtete Fondstopf aus mehr als 50 Werten besteht, sorgen neben einer breiten Streuung für minimale Kursschwankungen im Portfolio.
Eine andere goldorientierte Investitionsmöglichkeit bietet die DWS mit dem Gold Plus an. Durch den Fonds werden Teile des Geldes in Edelmetallkonten und in Termin- und Optionsgeschäften auf Gold & Co. angelegt. Die Investition in kurzlaufende festverzinsliche Anlagen bringt zusätzliche Sicherheit ins Depot.
Anders sieht es bei den Indexfonds aus. Die Anleger setzen dort auf physisch hinterlegtes Gold. Allerdings haben die Fonds als ETC (Exchange Traded Commodities) sind – wie Zertifikate – Inhaberschuldverschreibungen und haben somit keinen Status als Sondervermögen. Ebenfalls besteht keine Währungsabsicherung gegenüber dem Dollar. Zu dieser wird aber geraten. Denn die Entwicklung des Goldpreises und der US-Währung verläuft regelmäßig entgegengesetzt, der Ertrag in Euro wird dadurch deutlich geschmälert.
Mit Quantozertifikaten entfällt die Sorge vor Währungsverlusten, denn sie dienen dazu, Investitionen in ausländische Basiswerte vor dem Risiko von Wechselkursschwankungen abzusichern. Wenn der Goldpreis steigt, steigt auch der Wert des Indexpapiers (fast) im Gleichschritt. Quantozertifikate gibt es auf die Feinunze Gold sowie den Amex-Gold-Bugs. Dieser bildet die Wertentwicklung der größten Goldminen ab, die ihre Produktion für weniger als zwei Jahre auf Termin verkauft haben. Allerdings muss der Währungsschutz teilweise teuer erworben werden. Wesentlich günstiger ist die seit November 2007 in Euro abgesicherte Version des Black Rock World Gold Funds (ISIN: LU0326422689).
Goldfonds
Wem die Investition in einzelne Aktien von Unternehmen, die mit der Förderung und Verarbeitung von Gold zu tun haben, aufgrund der großen Volatilität zu risikoreich ist, für den besteht die Möglichkeit, in Goldfonds beziehungsweise ETF´s zu investieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings zunächst zu wissen, dass der Anleger auch hierbei sein Kapital in der Regel nicht in physisches Gold investiert, sondern in die Aktien von Minengesellschaften und ähnlichen, Gold-affinen Unternehmen. Es gibt zwar einige Fonds, die ausschließlich in physisches Gold investieren, diese sind jedoch sehr dünn gesät und sollen hier nicht Gegenstand unseres Ratgebers sein.
Wir betrachten also Goldfonds und ETF´s, bei denen in verschiedene Aktien von Minengesellschaft und anderen Gold verarbeitenden beziehungsweise Gold fördernden Unternehmen investiert werden. Doch zunächst ist die Frage zu klären, worum es sich überhaupt bei einem ETC handelt und wie sich dieser von einem herkömmlichen Fonds unterscheidet. Zumindest Anfängern, die in diesem Bereich noch keine Erfahrung haben, wird der Begriff ETF oft noch gar nicht geläufig sein.
Gold-ETF
Zur Erklärung: Die Abkürzung ETF steht für "Exchange-traded fund", was soviel bedeutet wie "börsengehandelter Fonds". Als ETF dürfen sich also ausschließlich Fonds bezeichnen, die an der Börse gehandelt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wertpapierfonds werden die Anteile von ETF´s also ausschließlich über die Börse gehandelt, nicht über die emittierende Investmentgesellschaft. Die anderen Faktoren von ETF´s gleichen zum größten Teil denen herkömmlicher Fonds, so verbrieften die ETF-Anteile ebenso den anteiligen Besitz am Sondervermögen eines Unternehmens, welches getrennt vom restlichen Unternehmensvermögen geführt wird.
Vor- und Nachteile von Goldfonds
Kommen wir nun zu den individuellen Vor- und Nachteilen von Goldfonds beziehungsweise ETF´s, jeweils im Vergleich zum Kauf von Einzelaktien gesehen. Wie bei jeder anderen Investition in Fonds auch, diversifiziert sich das Risiko beim Investment in Goldfonds wirkungsvoll. Das bedeutet: Man streut sein Kapital auf eine ganze Reihe verschiedener Aktien, so dass der Kurssturz einer einzelnen Aktie durch die Gewinne von anderen Aktien wieder aufgefangen werden kann. Allerdings sollte man sich im Gegenzug ebenso darüber bewusst sein, dass die Chancen auf eine extrem hohe Rendite beim Erwerb von Fondsanteilen dementsprechend schlechter stehen. Eine solche Rendite könnte sich beispielsweise dann ergeben, wenn eine einzelne Minengesellschaft auf eine neue Goldader gestoßen ist und daher für die Zukunft ihre Gewinnprognosen um ein Vielfaches nach oben schraubt.
Weiterhin hat der Anleger beim Kauf von Fondsanteilen in der Regel keinen Einfluss auf die Auswahl der im Fonds befindlichen Werte. Das bedeutet: Es hängt von den Fähigkeiten der Fondsgesellschaft beziehungsweise des Fondsmanagers ab, ob sich der Fonds erfolgreich oder schlecht entwickelt. Zwar kann man hier sein Augenmerk auf die Performance in der Vergangenheit werfen, diese gibt jedoch selbstverständlich keine Garantie für die zukünftige Entwicklung ab.
Ein Problem beziehungsweise eine finanzielle Belastung, die von vielen Anlegern unterschätzt wird, sind die Gebühren und Nebenkosten beim Kauf von Fondsanteilen. Dadurch, dass der Fonds gemanaged und ständig betreut werden muss, fallen für den Anleger in der Regel nicht unbedingt niedrige Gebühren und Nebenkosten beim Erwerb von Fondsanteilen an. Dass diese letztendlich den Gewinn schmälern, dürfte jedem klar sein. Zudem besteht beim Kauf ausländischer Fondsanteile auch noch ein entsprechendes Währungsrisiko. Entwickelt sich der Währungskurs sehr ungünstig, könnten dadurch eventuell erzielte Gewinne wieder zunichte gemacht werden.
Goldaktien
Nicht jeder, der mit dem Gedanken spielt, sein Kapital in Form von Gold zu investieren, möchte sich einen dicken Goldbarren kaufen und anschließend zu Hause unter das Kopfkissen legen. Für viele Menschen ist der Besitz von Gold in physischer Form eher eine Belastung (selbst dann, wenn dieses in einem Banktresor gelagert wird), daher suchen sie Kapitalanlageprodukte, die zwar auf die Investition im Gold setzen, jedoch nur in indirekter, also nicht physischer Form. Für diese Anlegertypen eignen sich Goldaktien sehr gut.
Hier ist jedoch zunächst zu klären, was man unter einer Gold Aktie überhaupt versteht. Selbstverständlich verbrieft eine solche Aktie keinen Anteil an einer gewissen Goldmenge selbst, sondern der Anleger investiert sein Kapital hierbei in Anteile von Unternehmen, die mit der Suche nach Gold beziehungsweise dessen Förderung, Aufbereitung und Weiterverarbeitung zu tun haben. Die klassische Goldaktie ist zum Beispiel die einer Minengesellschaft.
Kurse entwickeln sich unabhängig vom Goldpreis
Wichtig zu wissen ist, dass sich der Kurs solcher Aktien in der Regel völlig unabhängig vom Goldpreis entwickelt. Schließlich gibt es hier weit mehr Faktoren, die auf die Kursentwicklung einwirken können. So besteht bei Minengesellschaften neben dem schlecht zu kalkulierenden Risiko, dass einfach keine ausreichende Menge an Gold mehr gefunden wird, auch das Risiko von Unglücken, schlechten politischen Entwicklungen, Streiks und vielem mehr. Selbst ein profaner Stromausfall, wie er vor einigen Jahren in einer Mine in Südafrika vorgekommen ist, kann dafür sorgen, dass die Arbeit der Minengesellschaft über längere Zeit behindert ist und somit deren Aktien deutlich fallen. Der Anleger muss sich also darüber bewusst sein, dass die Investitionen in Goldaktien deutlich risikoreicher ist, als wenn er sein Kapital in physisches Gold, z. B. in Form von Münzen oder Goldbarren, investieren würde.
Große Kursschwankungen möglich
Wie wir also festgestellt haben, ist die Volatilität, das heißt die Kursschwankung, bei Goldaktien meist besonders groß. Tägliche Schwankungen von mehr als 10 Prozent gelten hier als völlige normal. Da kann es dem einen oder anderen Anleger schon einmal eiskalt den Rücken herunter laufen. Leider verkennen dies viele Anleger und meinen, weil der Goldpreis so stabil ist beziehungsweise sich so gut entwickelt, ihr Kapital auch ebenso sicher in Goldaktien investieren zu können. Dass dem nicht so ist, werden Sie inzwischen verstanden haben.
Weitere Risiken
Doch es kommen noch weitere Risiken hinzu, deren sich der Anleger beim Kauf von Goldaktien bewusst sein muss. Ein solches besteht zum Beispiel aus dem Kauf von Wertpapieren im Ausland. Sie werden keine Goldaktien deutscher Unternehmen finden, schließlich gilt Deutschland nicht gerade als das klassische Land für große Goldfunde. Aus diesem Grund müssen Sie über Ihre deutsche Bank in ausländische Werte investieren, was zum Teil deutlich erhöhte Gebühren und Spesensätze mit sich bringen kann. Rechnet man mit einer Gebühr von beispielsweise 3 Prozent bei einem Investmentvolumen von 5.000 Euro, so ergibt sich allein für diese eine Order eine Gebührensumme von 150 Euro. Der Gewinn muss also dementsprechend hoch ausfallen, um auch diese recht hohen Gebühren wieder zu egalisieren.
Weiterhin gibt es einige deutsche Banken, die ihren Anlegern gar nicht erst die Möglichkeit bieten, in klassischen Goldländern wie Südafrika, Australien oder Mittelamerika Käufe von Goldaktien durchzuführen. In diesem Fall muss der Anleger seinen Account direkt bei einem Broker beziehungsweise einem Kreditinstitut im jeweiligen Land eröffnen, was allerdings ebenso häufig Probleme verursachen kann. Hier gilt es, Sprachbarrieren zu überwinden und zunächst einmal einen sicheren, seriösen Anbieter zu finden. Schließlich kennen sich die wenigsten beispielsweise mit dem Angebot an Brokern und Kreditinstituten in Südafrika aus.
Goldzertifikate
Was sind Goldzertifikate?
Bei den so genannten Goldzertifikaten – oft auch als Gold ETC´s bezeichnet – handelt es sich, einfach gesagt, um börsennotierte Schuldverschreibungen, denen der Rohstoff Gold zugrunde liegt. Auch hierbei besteht derselbe positive Effekt für den Anleger, wie beim Handel mit Gold Aktien, Gold Anleihen oder Goldoptionen. Es lassen sich Gewinne auf der Basis dieses Edelmetalls erzielen, ohne es in physischer Form zu besitzen und demnach Sorge dafür tragen zu müssen, dass der Gegenwert stets sicher aufbewahrt wird.
Vor- und Nachteile von Goldzertifikaten
Jedoch haben auch Zertifikate ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile sowie einige Risikofaktoren, die es zu beachten gilt. Im Folgenden möchten wir Sie über diese Eigenschaften eingehend aufklären. Zunächst eine Warnung: Im Gegensatz zum Besitz von physischem Gold steht Zertifikaten kein realer Gegenwert gegenüber. Das bedeutet im Endeffekt: Bei einer Insolvenz des Emittenten wird das Zertifikat völlig wertlos und der Anleger erleidet einen Totalverlust. Daher sollte unbedingt darauf geachtet werden, Zertifikate ausschließlich bei renommierten Banken beziehungsweise Emittenten zu kaufen. So bietet beispielsweise die Deutsche Bank Zertifikate an – hier kann der Anleger relativ sicher sein, dass er keinen Totalverlust durch eine Insolvenz befürchten muss.
Ein weiterer Nachteil beim Erwerb von solchen Zertifikaten besteht darin, dass der Käufer keinen verbrieften Anspruch auf die Lieferung des Basiswertes – also des Goldes – besitzt. Aus diesem Grund raten Experten vom Erwerb von Zertifikaten insbesondere in Krisenzeiten ab. Das Zertifikat könnte schlagartig seinen kompletten Wert verlieren, wenn der zugrunde liegende Basiswert aufgrund verschiedenster Umstände nicht geliefert werden kann.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Im Vergleich zu den recht risikoreichen Goldfutures weisen Goldzertifikate an deutlich geringeres Risiko auf, da hier die Nachschusspflicht entfällt. Viele Zertifikate sind darüber hinaus so genannte Endlospapiere, bei denen nicht die Gefahr besteht, dass das Papier irgendwann verfällt und der Anleger dadurch sein Kapital verliert. Zudem lassen sich Stopp-Loss-Grenzen für viele Zertifikate festlegen, wobei das Wertpapier dann automatisch verkauft wird, wenn der Goldkurs unter einem bestimmten Wert fällt. Weiterhin muss man bedenken, dass der Anleger beim Kauf von Goldzertifikaten direkt von der Entwicklung des Goldpreises profitiert, welcher in der Regel viel leichter eingeschätzt werden kann, als beispielsweise die Entwicklung von Aktien einer Minengesellschaft.
Wechselkursrisiken
Doch halt: einen wichtigen Faktor beim Handel mit Goldzertifikaten haben wir noch vergessen. Wenn Sie die Zertifikate in ausländischer Währung, z. B. in US-Dollar, erwerben, kommt immer noch ein gewisses Währungsrisiko zum sowieso schon bestehenden Verlustrisiko hinzu. Insbesondere an der Entwicklung des US-Dollars lässt sich dieses Währungsrisiko immer wieder sehr schön beobachten und entsprechend einschätzen. Damit der Anleger jedoch nicht mit doppelten Risiken bestraft ist, gibt es mittlerweile spezielle, währungsgesicherte Zertifikate, die auch als „Quanto-Zertifikate“ bezeichnet werden. Sie sind mit einem speziellen Währungssicherungsmechanismus versehen, so dass eventuelle Verluste durch die ungünstige Entwicklung einer Währung wirkungsvoll aufgefangen werden. Für Einsteiger und unerfahrene Anleger ist der Kauf solcher währungsgesicherten Zertifikate wesentlich sicherer, als wenn blindlings Zertifikate im Ausland ohne die entsprechende Währungssicherung erworben werden.
Wo kann man Goldzertifikate kaufen?
Viel Licht und etwas Schatten also, wenn es um den Handel mit Goldzertifikaten beziehungsweise ETC´s geht. Wer sich daran probieren möchte, kann seine Zertifikate einfach über die Börse kaufen. Eine gründliche Einarbeitung und ausreichende Vorkenntnisse sind jedoch auch in diesem Bereich unerlässlich, so dass sich der Anleger nicht blindlings in den Handel mit Goldzertifikaten stürzen sollte.
Goldanleihen
Im Grunde genommen sind Goldanleihen nichts anderes als handelsübliche Anleihen, die der Fremdkapitalbeschaffung für das jeweilige Unternehmen oder einen Staat dienen. Es handelt sich dabei also um festverzinsliche Wertpapiere mit einer mittel- bis langfristigen Laufzeit. Diese Wertpapieren werden an der Börse gehandelt, ihre Bedingungen und Regularien sind im Wertpapiergesetz festgeschrieben.
Unterschiedliche Arten von Goldanleihen
Unterschieden werden muss grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Formen der Goldanleihe. Es gibt zum einen Anleihen, bei denen das Kapital des Anlegers in physisches Gold investiert wird. Das Gold wird also dem Anleihewert entsprechend hinterlegt. Die zweite Möglichkeit besteht darin, Anleihen von Minengesellschaften zu erwerben. Hier gelten ähnliche Bedingungen wie beim Kauf von Goldaktien. Solche Anleihen von Minengesellschaften und anderen Gold fördernden oder Gold verarbeitenden Unternehmen gibt es jedoch an der deutschen Börse nicht, sie müssen also an den Börsen im jeweiligen Heimatland erworben werden. Aufgrund der Risiken von Währungsschwankungen etc. raten Experten allerdings inzwischen vom Erwerb solcher Anleihen im Ausland ab.
Vorteile von Goldanleihen
Kommen wir also noch einmal zurück zur Anleihe, bei der das Kapital des Anlegers in physisch vorhandenes Gold investiert wird. Diese, an der Börse handelbaren Finanzprodukte sind für viele Anleger eine sehr interessante Alternative zum Kauf von physischem Gold in Form von Waren oder Münzen. Schließlich umgehen Sie hier die Probleme bei der Lagerung des Goldes, wodurch auch keine Kosten dafür anfallen. Dem Anlegerkapital steht bei dieser Form der Gold Anleihe als ein fester physischer Wert gegenüber, so dass sogar eine Insolvenz des Unternehmens beziehungsweise der betreffenden Investmentgesellschaft keine entsprechenden Folgen hat, da der Anlagewert in diesem Fall an die Anleger herausgegeben werden muss.
Nachteile von Goldanleihen
Es gibt allerdings ein großes Problem bei diesen Anleihen: Sie wurden in der Vergangenheit auch immer wieder gern als Steuersparmodell missbraucht, da der Verkauf von Goldanleihen bis zur Einführung der neuen Abgeltungssteuer in Deutschland steuerfrei war. Seitdem ist dieses Schlupfloch gestopft. Das bedeutet: Goldanleihen werden in steuerlicher Hinsicht wie normale Wertpapiere behandelt und unterliegen daher auch der Abgeltungssteuer.
Sind Goldanleihen als Geldanlage interessant?
Nun stellt sich die Frage, für wen aufgrund der genannten Bedingungen der Kauf von Goldanleihen heute überhaupt noch interessant ist? Experten sehen die Goldanleihen heute lediglich noch als Nischenprodukt, deren einziger Vorteil die vollständige Kapitalgarantie ist. Sie empfehlen sich also ausschließlich für konservative und wenige risikobereite Anleger, die mit den unterdurchschnittlichen oder bestenfalls durchschnittlichen Renditen leben können. Mit anderen Produkten, die sich auf Gold beziehen, ist der Anleger nach Meinung von Experten also heute besser beraten. Dabei sollte er sich jedoch darüber bewusst sein, dass auch diese Anlageformen hinsichtlich der neuen Abgeltungssteuer voll zu versteuern sind. Die Renditechancen liegen bei anderen Anlageformen jedoch ein ganzes Stück höher, so dass sich damit auch die zu zahlenden Steuern besser kompensieren lassen, als bei den Goldanleihen.
Goldindizes
Wir haben nun schon eine ganze Reihe verschiedener Finanzinstrumente und Anlagemöglichkeiten kennengelernt, denen Gold als Basiswert in irgendeiner Form zugrunde liegt. Nicht anders ist es bei den so genannten Goldindizes. Hier spekuliert der Anleger jedoch nicht auf die Entwicklung des Goldpreises selbst oder Aktien von Minengesellschaften etc., sondern auf die Entwicklung eines beziehungsweise mehrerer Indizes an den Börsen.Was ist ein Goldindex?
Grundsätzlich bildet ein Index entweder die Entwicklung der gesamten Börse oder die eines Teils der Börse ab. Der bekannteste Aktienindex in Deutschland ist sicherlich der DAX (Deutscher Aktien Index). Er bildet den Mittelwert der Kursentwicklung der Aktien von den größten deutschen börsennotierten Unternehmen ab. Daher kann der DAX als wegweisend für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung des Landes angesehen werden. Mit dem Kauf von Goldindizes kann der Anleger entweder auf die Entwicklung der Aktien von Unternehmen, die in der Förderung, Produktion oder Weiterverarbeitung von Gold tätig sind, spekulieren, oder aber auf die Entwicklung des Goldkurses selbst. Meist wird jedoch erstere Lösung gewählt.
In welche Indizes kann investiert werden?
Darüber hinaus ist es möglich, in Indizes zu investieren, die nicht ausschließlich Gold als Basiswert enthalten. So können bei diesen Indizes beispielsweise auch andere Edelmetalle sowie sonstige Rohstoffe aller Art enthalten sein. Auch gemischte Indizes, in denen neben Rohstoffen beispielsweise auch Industriegüter oder Energie enthalten sind, gibt es mittlerweile.
Welche Goldindizes gibt es?
Nachdem wir diese grundlegenden Faktoren behandelt haben, wenden wir uns einigen, sehr bekannten Indizes im Goldbereich zu. Sehr bekannt ist beispielsweise seit Anfang der neunziger Jahre der GSCI-Index des Investmentunternehmens Goldman Sachs. In diesem Index befinden sich zurzeit 25 handelbare Rohstoffe und Rohwaren, unter ihnen selbstverständlich auch Gold. Hinzu kommen allerdings weitere Edelmetalle sowie Industriemetalle, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Energie. Dieser Index setzt sich ausschließlich aus Futureskursen der Rohstoffe zusammen, wodurch er auch als Futuresindex bezeichnet wird.
Ebenso bekannt und sogar noch älter ist der CRB-Future-Index. Er wurde bereits im Jahre 1956 eingeführt und beinhaltet derzeit 17 Rohstoffe, die alle gleich gewichtet werden. Neben dem obligatorischen Gold befinden sich noch andere Edelmetalle unter diesen Rohstoffen, zusätzlich Getreide, Fleisch, diverse Industriegüter sowie Energie. All diese Rohstoffe werden an Börsen in den Vereinigten Staaten gehandelt.
Ein relativ neuer Vertreter dieser Art ist der "Dow Jones AIG Index", welcher insgesamt 20 Rohstoffe, bestehend aus Edelmetallen, Industriemetallen, Grundnahrungsmitteln und Energie, beinhaltet. Die einzelnen im Index enthaltenen Rohstoffe werden hier jedoch nicht stets gleich gewichtet, sondern variieren je nach ihrer aktuellen wirtschaftlichen Bedeutung innerhalb eines Landes, beziehungsweise innerhalb der Weltwirtschaft. Daher schwanken die Gewichtsanteile der einzelnen Rohstoffe in diesem Index stetig. Vorgeschrieben ist lediglich, dass jeder enthaltene Rohstoff mit mindestens zwei Prozent gewichtet sein muss und höchstens 33 Prozent Gewichtung erreichen darf. Durch die individuelle Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Rohstoffe möchte man die Performance des Index verbessern.
Dies sind nur drei Beispiele von Indizes, die den Rohstoff Gold beinhalten und in die der Anleger investieren kann. Allerdings muss man dabei bedenken, dass der direkte Handel mit diesen Indizes von Deutschland aus in der Regel nicht möglich ist. Lediglich Zertifikate auf die Indizes lassen sich hierzulande handeln. Aus diesem Grund muss der Handel im Ausland erfolgen, was die Eröffnung eines Brokerkontos mit den hier schon mehrfach genannten Risikofaktoren voraussetzt.
Goldoptionen
Zunächst ist hinsichtlich der Goldoptionen anzumerken, dass diese in der Regel nicht in Deutschland gehandelt werden können. Der Investor muss also über ein Handelskonto im Ausland verfügen, was durchaus mit Risiken und Nachteilen verbunden sein kann. Hinzu kommt in diesem Fall das Währungsrisiko, welches grundsätzlich bei jedem Kauf oder Verkauf einer Option besteht. Wir können daher schon an dieser Stelle anmerken, dass der Handel mit Goldoptionen grundsätzlich nur erfahrenen Anlegern empfohlen werden kann, die auch in gewisses Risiko beim Handel nicht scheuen.
Was sind Goldoptionen und wie funktionieren sie?
Doch kehren wir erst einmal zurück zu den Grundlagen. Worum handelt es sich überhaupt bei einer Goldoption? Im Gegensatz zu einem Future beinhaltet eine Option das Recht, aber nicht die Pflicht, dem der Option zugrunde liegenden Basiswert zu einem bestimmten Preis zu erwerben oder auch zu verkaufen. Um diese beiden Möglichkeiten auseinanderhalten zu können, gliedert man eine Option in zwei grundsätzliche Optionsarten: die Call-Option und die Put-Option. Bei einer Call-Option erwirbt der Käufer das Recht, den der Option zugrunde liegenden Basiswert zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Er muss sein Recht jedoch nicht einlösen. Diese Call-Option kann der Anleger entweder kaufen oder auch verkaufen. Beim Verkauf gestaltet sich das Ganze genau umgekehrt: der Anleger hat als Verkäufer die Pflicht, den Basiswert zu einem festgelegten Preis an den Käufer zu verkaufen. Das Recht darauf hat er jedoch nicht.
Es bleibt festzuhalten: Bei Call-Optionen steht jeweils dem Käufer ein Recht zu, während der Verkäufer eine Pflicht hat. Ganz ähnlich sieht es bei den Put-Optionen aus. Jedoch sind die Vorzeichen hier genau umgedreht. Bei einer Put-Option erwirbt der Käufer das Recht, den zugrunde liegenden Basiswert zu einem festgelegten Preis zu verkaufen, also nicht zu kaufen. Der Verkäufer der Put-Option verpflichtet sich im Gegensatz dazu, den Basiswert zum festgelegten Preis zu kaufen.
Wieso sind Goldoptionen immer spekulativ?
Bis hierhin war das alles graue Theorie. Mehr muss der Anleger über die grundsätzliche Funktionsweise von Optionen auch gar nicht wissen, da sie in den meisten Fällen sowieso nicht ausgeführt werden. Optionsgeschäfte sind fast immer spekulativ, es wird also lediglich auf einen Gewinn gehofft, ohne die Option letztendlich auszuführen.
Welche Formen von Goldoptionen gibt es?
Weiterhin muss man zwischen verschiedenen Formen der Option hinsichtlich ihrer Herkunft unterscheiden. Bei uns ist die so genannte "europäische Option" üblich, bei der das Optionsrecht – also das Recht zur Ausführung der Option – lediglich am Ende der festgelegten Laufzeit besteht. Bei der zweiten Form der Option, die auch "amerikanische Option" genannt wird, besteht dieses Recht jedoch während der gesamten Laufzeit. Im spekulativen Bereich ist dies jedoch alles nur Theorie und kommt nicht zum Tragen.
Vor- und Nachteile von Goldoptionen
Bleibt uns schließlich noch, über die Vor- und Nachteile beziehungsweise die Risiken beim Handel mit Goldoptionen nachzudenken. Da Optionsgeschäfte relativ kompliziert sind und ganz eigenen Gesetzen folgen, empfehlen Experten den Handel mit Optionen für Kleinanleger und Einsteiger grundsätzlich nicht. Optionen sind in der Regel sehr risikoreich, sogar ein Totalverlust ist durchaus möglich. Zudem fallen recht hohe Gebühren und Nebenkosten an, da viele Optionen nur über spezialisierte Broker handelbar sind.
Goldoptionsscheine
Unterschied zwischen Goldoption und Goldoptionsschein
Grundsätzlich darf ein Goldoptionsschein nicht mit der im vorigen Abschnitt beschriebenen Goldoption verwechselt werden. Es bestehen zahlreiche Unterschiede, der gravierendste davon ist folgender: Der Anleger profitiert bei einem Optionsschein sowohl dann, wenn sich die zugrunde liegende Option positiv entwickelt als auch dann, wenn diese einen negativen Verlauf nimmt. Zudem bildet ein Optionsschein die Entwicklung des zugrunde liegenden Basiswertes nicht im Maßstab eins zu eins ab, sondern in der Regel verkleinert. Das bedeutet in der Folge: Es ergibt sich mit dem Optionsschein eine Hebelwirkung, die allerdings sehr bedacht eingesetzt werden sollte. Der Preis für einen Optionsschein ist demnach um einen bestimmten Teil geringer, als für den direkten Kauf des Basiswertes im Rahmen einer Option aufgewendet werden müsste.
Kauf- und Verkaufsoptionsscheine
Es gibt sowohl Kaufoptionsscheine als auch Verkaufsoptionsscheine. Wie auch bei den Optionen selbst spekuliert der Anleger bei einem Kaufoptionsschein darauf, den Basiswert am Ende der Laufzeit zu einem vorbestimmten Preis kaufen zu können.
Börslich und außerbörslich handelbar
Im Gegensatz zu den Optionen selbst werden Optionsscheine sowohl an der Börse als auch außerbörslich gehandelt. Sie können beispielsweise auch direkt beim Emittenten oder einem Broker erworben werden. Dies sorgt allerdings dafür, dass der Kauf beziehungsweise Verkauf von Optionsscheinen in der Regel mit recht hohen Gebühren und Nebenkosten verbunden ist.
Für wen sind Goldoptionsscheine geeignet?
Fragt man Experten nach ihrer Einschätzung, für welchen Anlegertyp Optionsscheine grundsätzlich geeignet sind, so werden sie Einsteigern und Kleinanlegern den Handel mit diesen Finanzinstrumenten in der Regel nicht empfehlen. Das Risiko eines Verlustes, welches bis hin zum Totalverlust gehen kann, ist einfach zu hoch. Daran ändern auch die überproportionalen Gewinnchancen letztendlich nichts. Zudem ist für den Handel mit Optionsscheinen die Termingeschäftsfähigkeit erforderlich. So ergibt sich der Umstand, dass der Handel mit Optionsscheinen gerade in Krisenzeiten kein Allheilmittel ist, ja sogar von den meisten Finanzexperten abgelehnt wird.
Limitorder unbedingt nutzen
Wenn Sie dennoch auf den Geschmack gekommen sind und für die Zukunft beabsichtigen, auch mit Optionsscheinen zu handeln, sollten Sie jede Order unbedingt mit einem entsprechenden Limit versehen. Dies ist vor allem deshalb wichtig, da die Umsätze mit Optionsscheinen relativ gering sind und es hohe Spreads gibt, die das Risiko ohne Limitierung in schwindelerregende Höhen treiben würden. Zudem hatte sich in der Vergangenheit herausgestellt, dass der Handel mit Optionsscheinen ausschließlich in Zeiten extremer Kursschwankungen lohnend ist. Andernfalls sorgen die Begrenzung der Laufzeit, der große Spread sowie die Volatilität dafür, dass das Risiko eines Totalverlustes in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Gewinn steht.
Goldfutures
Futures kennt man in der gesamten Finanzwelt als börsengehandelte Verträge, die auch Terminkontrakte genannt werden. Es wird beim Handel mit Goldfutures also lediglich mit einem Versprechen gehandelt, Gold zu einem festgelegten Zeitpunkt in einer festgelegten Menge zu einem ebenfalls festgelegten Preis zu kaufen oder auch zu verkaufen. Wie der Name bereits andeutet, zeichnet sich ein Goldfuture dadurch aus, dass der Ausführungszeitpunkt in der Zukunft liegt, also nicht mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, an dem der Vertrag gehandelt wird.Seit vielen Jahren gibt es die Futures nun auch auf den Kauf beziehungsweise Verkauf von Gold. Der Anleger spekuliert hierbei darauf, dass sich der Goldpreis bis zum Ausführungsdatum des Futures für ihn positiv entwickelt, egal, ob er einen Future für den Kauf oder Verkauf von Gold erwirbt.
Im Übrigen ist es auch möglich, sein Kapital in spezielle Investmentfonds, die das Anlegerkapital ausschließlich in Futures investieren, einzuzahlen. In diesem Fall spricht man auch von Managed Futures. Die Vorteile solcher Investmentfonds liegen auf der Hand und gleichen weitgehend denen von Aktienfonds. Das Risiko des Anlegers wird also durch die Aufteilung seines Kapitals auf eine ganze Reihe verschiedener Futures gestreut und damit deutlich verringert.
Chancen und Risiken von Goldfutures
Doch kommen wir noch einmal zurück zu den einzelnen Goldfutures. Welche Vor- und Nachteile weisen diese im Einzelnen auf? Wir klären Sie auf. Beginnen wir doch gleich mit den Nachteilen. Hier gibt es eigentlich nur einen grundsätzlichen Nachteil zu nennen. Gegenüber einem Investment in physisches Gold steht bei einem Goldfuture der Anlage kein realer Wert gegenüber, was sie grundsätzlich etwas risikoreicher macht. Insbesondere in Krisen- und Ausnahmesituationen ist die Verlustgefahr bei einem Goldfuture also höher, als wenn die Anlage den direkten Gegenwert in Gold bietet.
Dem gegenüber stehen jedoch vielfältige Vorteile. Das fängt schon bei den Gebühren an. Beim Handel mit Goldfutures gehören die dafür erhobenen Gebühren zu den niedrigsten im gesamten Finanzsektor. Dies resultiert auch daraus, dass der Markt für Futures inzwischen voll elektronisch arbeitet, es muss also kein Broker in den Handel eingreifen, der seinerseits auch bezahlt werden müsste. Überschaubar ist auch das Hintergrundwissen, welches sich der Anleger vor dem Handel mit Goldfutures aneignen muss. Futures gehören grundsätzlich zu den relativ einfachen Finanzinstrumenten, so dass man schon nach kurzer Einarbeitungszeit selbstständig in den Handel einsteigen kann.
Zudem werden die Orders in der Regel durch die voll elektronische Steuerung der Terminmärkte besonders schnell ausgeführt. Es besteht also nicht die Gefahr, dass zwischen Aufgabe der Order und ihrer Ausführung der Kurs eine starke Schwankung vollführt. Dies macht den Handel mit Goldfutures sicherer als bei anderen Anlageinstrumenten. Ein wichtiger Punkt ist für viele Anleger der beim Handel mit Goldfutures erzielbare Hebeleffekt, auch Leverage genannt. Der Anleger hat hierbei selbst die volle Kontrolle darüber, wie stark sein Hebel sein soll. Er kann beispielsweise die Hebelwirkung nachträglich erhöhen, wenn er merkt, dass sich eine Position sehr günstig entwickelt. Somit kann der Anleger sein Risiko weitgehend selbst in die Hand nehmen und muss nicht auf das Geschick eines Dienstleisters vertrauen.
Für wen sind Goldfutures geeignet?
Wie Sie sehen, ist der Handel mit Goldfutures auch für Anfänger durchaus geeignet. Zu allen hier genannten Vorteilen kommt noch hinzu, dass die gesamten Daten und Informationen über den Handel mit Futures allen Teilnehmern uneingeschränkt zur Verfügung stehen, egal, ob professioneller Trader oder kleiner Privatinvestor. Dies macht den Markt zu 100 Prozent transparent, schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass nicht einzelne Anlegergruppen bevorzugt werden.