Börsengehandelte Investmentfonds, im Englischen auch als Exchange Traded Funds, kurz: ETFs bezeichnet, vollziehen einen regelrechten Siegeszug durch die Portfolios deutscher und europäischer Privatanleger. Sie überzeugen durch geringe Kosten, Transparenz und Liquidität und können sogar als ETF-Sparplan bespart werden. Dennoch eignen sich ETFs nicht für jeden Zweck.
Angesichts der großen Nachfrage wundert es nicht, dass die Finanzindustrie immer mehr Produkte auf den Markt bringt. Darunter finden sich längst nicht mehr nur bloße Abbildungen der großen Leitindizes. Vielmehr können Anleger über ETFs heute auch strukturierte Investmentansätze und Nischenmärkte abbilden.
Märkte mit einem sehr hohen Spezifikationsgrad und geringer Illiquidität aber eignen sich nicht für ETFs. Themenfonds, wie etwa solche, die in Unternehmen rund um die Wertschöpfungskette der Wasserversorgung investieren, sind mit großen Risiken verbunden, die mit einem passiven Anlagestil nicht effizient gemanagt werden können. Nicht selten finden sich in der Basis solch speziellen Fonds gerade einmal fünf bis zehn Aktien, von denen eine einzige dann auch noch 40 Prozent des Fondsvermögens abdeckt.
Einige Produkte der Banken und Fondsgesellschaften schießen klar über das Ziel hinaus. Das Wesen eines ETFs beschränkt seine Einsatzmöglichkeiten: Unerschlossene Märkte mit geringer Liquidität und speziellen Rahmenbedingungen lassen sich nicht einfach abbilden, sondern erfordern ein aktives Management.
Strukturierte Handelsansätze hingegen sind ungefährlich, wenn sie sich auf eine liquide Basis, wie etwa den Deutschen Aktienindex beziehen. Für diesen berechnet die Deutsche Börse Subindizes, die von ETFs nachgebildet werden. Eine Covered-Call-Variante ist dabei ebenso verfügbar wie eine Protected-Put-Version. Wer sich für solche Ansätze interessiert und sie lieber unter dem Mantel eines Sondervermögens abdecken will als durch den Kauf eines Zertifikates, fährt mit Strategie-ETFs gut.