Der Begriff des Hedgefonds leitet sich aus dem englischen Verb „to hedge“ ab, welches übersetzt absichern oder einzäunen bedeutet. Im Prinzip war damit gemeint, dass jede Wertpapierposition eines solchen Fonds durch ein entsprechendes Terminkontrakt gehedgt, also abgesichert, wurde. Das bedeutet nichts anderes, als dass neben einer Aktie auch immer gegenläufige Optionen ins Portfolio gelegt wurden, die auch dann zu Wertzuwächsen führten, wenn der Kurs der Aktie nachgab.
Die heutigen Hedgefonds haben allerdings mit diesem Grundgedanken nicht mehr viel gemeinsam, sondern sind vielmehr auf die Erzielung einer maximalen Rendite aus.
Das heute den meisten Hedgefonds zugrunde liegende Konzept ist dabei so einfach wie genial:
Sie suchen sich Unternehmen aus von denen Sie vermuten, dass deren Aktienkurs fallen wird, leihen sich dann Aktien des besagten Unternehmens und verkaufen diese sofort über die Börse. Fällt nun der Kurs der ausgesuchten Aktie tatsächlich, kann der Hedgefonds die Papiere günstiger wieder zurückkaufen und an den Verleiher zurückgeben.
Nach Abzug der Gebühren für den Verleih eines solchen Aktienpaketes kann dann die Differenz zwischen Verkaufspreis und Rückkaufspreis als Gewinn verbucht werden.
Um Ihnen dieses Prinzip anschaulicher zu erklären, ein einfaches Beispiel:
Der Kurs der Aktie von Unternehmen A beträgt am 01.10. 100 Euro
Die Analysten eines Hedgefonds setzen bei dieser Aktie auf fallende Kurse und leihen sich von einem Investor 100.000 Aktien des Unternehmens gegen eine Gebühr von 0,5% pro Tag, welche auch sofort an der Börse für durchschnittlich 100 Euro pro Aktie verkauft werden.
Innerhalb von 5 Tagen fällt der Kurs der Aktie auf 90 Euro.
Der Hedgefonds kauft nun die 100.000 Aktien von Unternehmen A zu 90 Euro pro Anteilsschein an der Börse zurück und gibt Sie dem Investor zuzüglich der vereinbarten Leihgebühr von 0,5% pro Tag zurück.
Das Ergebnis dieser Transaktion stellt sich wie folgt dar:
Verkaufserlös: 100.000 x 100 Euro = 10.000.000 Euro
Rückkaufspreis: 100.000 x 90 Euro = 9.000.000 Euro
Gebühren: 0,5% pro Tag x 5 Tage = 2,5% des Verkaufspreises, also 250.000 Euro
Gewinn: 10.000.000 Euro – 9.000.000 Euro – 250.000 Euro = 750.000 Euro
Diese 750.000 Euro können jetzt beim Hedgefonds als Gewinn aus der beschriebenen Transaktion verbucht werden.
Das interessante an diesem Prinzip ist, dass der Hedgefonds die gehandelten Wertpapiere eigentlich gar nicht besitzt, sondern nur geliehen hat.
In der Börsensprache nennt man diese Vorgehensweise einen Leerverkauf, oder auf Englisch „short selling“.
Natürlich nutzen Hedgefonds nicht nur solche Leerverkäufe, sondern auch Termingeschäfte mit Rohstoffen, Edelmetallen und Anleihen.
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Um solche oben beschriebenen Transaktionen in möglichst großem Umfang durchführen zu können, nehmen Hedgefonds zusätzlich zum Eigenkapital in hohem Umfang Fremdkapital auf. Sind die Kapitalkosten, also die zu zahlenden Zinsen, dieses Fremdkapitals niedriger als die des Eigenkapitals, können die Gewinne – bezogen auf das eingesetzte Eigenkapital – nochmals um ein Vielfaches gesteigert werden, natürlich erhöht sich dabei auch das Risiko beträchtlich.
Einen Überblick über die derzeitige Marktentwicklung bei Hedgefonds finden Sie auf der nachfolgenden Seite:
Hedgefonds können natürlich vollkommen unterschiedliche Strategien verfolgen. Die wichtigsten dieser Hedgefonds-Strategien stellen wir Ihnen auf der folgenden Seite vor: