Die Sparte der Immobilienfonds unterteilt man in drei verschiedene Unterbereiche. Es gibt Spezial-Immobilienfonds, offene und geschlossene Immobilienfonds.
Die Kategorie der geschlossenen Immobilienfonds stellt dabei die bekannteste Art geschlossener Beteiligungen vor und dient bereits zigtausenden Anlegern als attraktive Form der Kapitalanlage.
Ein geschlossener Immobilienfonds hat einige wichtige Merkmale, durch die er sich von den anderen Immobilienfonds-Arten unterschiedet.
Der wohl grundlegendste Unterschied ist, wie auch schon der Name des Fonds verrät, daß man nicht laufend Anteile dieses Fonds erwerben kann, sondern meistens nur in einem festgelegten Zeitraum die Gelegenheit hat, um Kapital in diesen Fonds zu investieren. Nach Ablauf dieses Zeitraumes oder beim vollständigem Verkauf der Fondsanteile (in der Fachsprache als vollständige Plazierung bezeichnet) wird der Fonds dann geschlossen.
Ein geschlossener Immobilienfonds investiert in eine oder wenige ausgewählte und meist im Fondsprospekt ausführlich beschriebene Immobilien. Die Objekte, in die investiert wird, werden genau festgelegt und sind bei weitem nicht so breit gestreut, wie beispielsweise beim offenen Immobilienfonds, wo vom Grundsatz her in viele verschiedene Objekte investiert werden muß.
Rechtlich gesehen sind geschlossene Immobilienfonds meistens Kommanditgesellschaften mit beschränkter Haftung. Der Kapitalanleger kauft also einen oder mehrere Anteile und beteiligt sich damit am Gesamtkapital der Gesellschaft. Diesen Anteil bezeichnet man als Zeichnungshöhe. In der Regel liegt sie bei dieser Kategorie Fonds bei mindestens 10.000 Euro, in Einzelfällen auch darüber. Die Höchstgrenze für die Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds wird theoretisch nur durch die Höhe des insgesamt zu zeichnenden Kapitals begrenzt, in der Praxis wird allerdings kein Manager eines solchen Fonds die Fondsanteile ausschließlich in die Hand eines einzigen Anlegers geben.
Der große Nachteil des geschlossenen Immobilienfonds ist das im Vergleich zum offenen Immobilienfonds höhere Risiko, denn es wird nur in wenige Objekte investiert, wodurch natürlich auch das Risiko steigt, falls diese Verluste erwirtschaften. Hier kann sogar im schlimmsten Falle ein Totalverlust des Kapitals drohen, da es auch keine Einlagensicherung gibt. Allerdings sind diese Fälle bei in Deutschland erhältlichen Immobilienfonds zum Glück die mehr als seltene Ausnahme, aber das Risiko besteht prinzipiell und sollte dem Anleger bekannt sein.
Dennoch sind natürlich auch einige Vorteile des geschlossenen Immobilienfonds vorhanden.
Als Erstes ist hier der steuerliche Vorteil zu nennen. Da man sich an einer Gesellschaft beteiligt, die durch die Investitionen logischerweise zu Beginn fast ausschließlich Verluste erwirtschaftet, kann man dadurch natürlich Steuern sparen , was auch mit speziellen Steuerstundungsmodellen erreicht werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die mögliche Rendite, die im Branchendurchschnitt erheblich höher ausfällt, als bei anderen Immobilien-oder im Allgemeinen anderen Fonds.
Eine Ansparung per Fondssparplan ist beim geschlossenen Immobilienfonds aufgrund seiner Charakteristik nicht immer möglich. Allerdings gehen besonders in letzter Zeit immer mehr Fonds dazu über, Möglichkeiten anzubieten, geschlossene Fonds per Sparplan zu besparen. Hintergrund dafür ist, dass es so einer breiten Schicht an Anlegern ermöglicht wird, an der Wertentwicklung und den Renditechancen dieser Form der Kapitalanlage teilzuhaben.
Für den langfristigen Vermögensaufbau stellen geschlossene Immobilienfonds eine hervorragende Beimischung dar, da es sich dabei um eine Sachwertanlage handelt. Der Wert von Immobilien steigt besonders in Phasen hoher Inflation und ist vollkommen abgekoppelt vom Aktienmarkt und dem dort herrschenden Börsenklima. Die Geldanlage in Form einer Beteiligung an einem solchen geschlossenen Fonds trägt also zur Verringerung des Risikos des Gesamtportfolios bei, da Immobilien in der Regel auch in schwachen Börsenphasen positive Wertzuwächse erzielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Investment in einen geschlossenen Immobilienfonds besonders für erfahrene Anleger zu empfehlen ist, die ein etwas höheres Risiko nicht scheuen, Steuern sparen möchten und denen die Aussicht auf höhere Renditen sowie die Verringerung des Gesamtrisikos ihrer Kapitalanlagen durch Beimischung von Investments in Immobilien wichtig ist.