Angesichts des schwankenden Finanzmarktes wollen Anleger ihr Vermögen sicher wissen. Für Anleger mit erstarktem Sicherheitsinteresse sind strukturierte Fonds durchaus eine empfehlenswerte Investmentmöglichkeit.
Strukturierte Fonds zeichnen durch Flexibilität und Sicherheit aus. Sie sind strukturiert wie Zertifikate. Anleger erhalten vielfältige Renditechancen verbunden mit der rechtlichen Sicherheit. Die Investition wird als Sondervermögen getrennt vom restlichen Kapital der Fondsgesellschaft verwaltet. Somit ist das Geld im Insolvenzfall geschützt. Das bei Zertifikaten vorhandene Emittentenrisiko existiert nicht und somit auch kein Ausfallrisiko bei einer möglichen Pleite der Bank.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise strukturierter Fonds
Strukturierte Fonds nutzen die Anlagemöglichkeiten von Zertifikaten, mit denen sich auch in richtungslosen oder fallenden Märkten Erträge erzielen lassen. Allerdings investieren strukturierte Fonds – anders als Zertifikatefonds – nicht in Zertifikate, sondern geben deren Funktionsweise wieder.
Beispielsweise sind die Bonusfonds so strukturiert, dass wenn ein Basiswert nie unter eine bestimmte Kursschwelle (Barriere) absinkt, am Ende an die Anleger der anfängliche Startwert des Fonds plus Bonus zurückgezahlt wird. Die Anlageform gibt es mit und ohne Gewinnbegrenzung (Cap) sowie auf einen oder mehrere Basiswerte (Multi-Bonus). Ebenfalls angeboten werden Varianten ohne feste Laufzeit (Rolling).
Risiken strukturierter Fonds
Ebenso wie bei den Rabattpapieren schlummern in den Bonusfonds einige Risiken. Wird die Barriere nur ein einziges Mal durch den Basiswert berührt, geht der Bonus verloren. Weniger risikobehaftet sind geldmarktnahe Produkte wie die Top-Geld-Fonds der Structured Invest. Dort wird der größte Teil des Geldes in festverzinsliche Papiere (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen etc.) angelegt, der Rest wird in renditestarke Anlagen auf den Euro-Stoxx-50 investiert. Die Münchner garantieren als Rückzahlungsbetrag allzeit 90 beziehungsweise 97 Prozent der Wertentwicklung.
Anleger, die Wert auf einen 100-prozentigen Kapitalschutz legen, bekommen diesen zum Beispiel beim Rolling-Protect-2-Fonds (ISIN:LU0381443836) der Münchner.
Kostengünstig sind die strukturierten Fonds auf jeden Fall nicht. Wegen dem entfallenden Emittentenrisiko müssen Anleger zwischen einem halben und zwei Prozent Gebühr jährlich einkalkulieren. Mitunter offenbart sich manche Ertragschance, die oberflächlich gesehen lukrativ erscheint, nach Abzug sämtlicher Kosten und Gebühren nur als Minirendite. Der neue HVB-Bonus-II-Fonds auf den Euro-Stoxx-50 (in Zeichnung) 2014 wirbt mit einem Bonus von 40 bis 45 Prozent, dies entspricht einer Rendite vor Kosten von 5,8 bis 6,4 Prozent jährlich. Zieht man die pro Jahr anfallende Verwaltungsgebühr von 0,9 Prozent und den Ausgabeaufschlag von bis zu vier Prozent ab, bleiben 4,4 beziehungsweise fünf Prozent übrig. Allerdings findet eine Begrenzung der Gewinne nicht statt, so dass der Anleger die kommenden sechs Jahre voll mitverdient, wenn der Euro-Stoxx abhebt.
Bei ähnlichen Bonuszertifikaten sind zehn bis zwölf Prozent Bonusrendite möglich. Sogar nach der 25-prozentigen Abgeltungssteuer sind diesen die vorderen Plätze sicher. Allerdings ist das Emittenten(ausfall)risiko durch die Anleger mitzutragen.
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Steuerliche Behandlung der Kursgewinne aus strukturierten Fonds
Anleger, die sich noch vor 2009 für strukturierte Fonds entschieden haben und diese mindestens ein Jahr im Depot halten, brauchen – nach aktueller Rechtssprechung – Kursgewinne nicht zu versteuern. Für ab 2009 erworbene Anteile fällt bei Verkauf auf die erzielten Kursgewinne unabhängig von der Haltedauer die Abgeltungssteuer an.